Formel 1

Lewis Hamilton, die Vierte

Mercedes-Star macht beim Rennen in Mexiko-Stadt vorzeitig den WM-Triumph perfekt und zieht mit Sebastian Vettel und Legende Alain Prost gleich.

30.10.2017

Von DPA

Weltmeister 2017 in der Königsklasse des Motorsports: Lewis Hamilton auf der Ehrenrunde in seinem Silberpfeil. Foto: afp

Weltmeister 2017 in der Königsklasse des Motorsports: Lewis Hamilton auf der Ehrenrunde in seinem Silberpfeil. Foto: afp

Mexiko-Stadt. Lewis Hamilton hat sich trotz eines Plattfuß-Dramas nach einer Start-Attacke von Sebastian Vettel vorzeitig zum neuen Formel-1-Weltmeister gekürt. Der Brite rettete sich nach einem spektakulären Rennverlauf mit frühen Zwangs-Boxenstopps der beiden WM-Duellanten auf Platz neun ins Ziel. Das reichte, Vettel konnte die vierte Krönung des 32 Jahre alten Briten auch nach einer atemraubenden Aufholjagd in der Höhenluft von Mexiko-Stadt nicht länger hinauszögern.

Der 30 Jahre alte Hesse wurde Vierter, er hätte angesichts Hamiltons Platzierung aber gewinnen müssen. Den Sieg sicherte sich Red-Bull-Star Max Verstappen vor Hamiltons Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas und Vettels Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen.

Hamilton machte im drittletzten Grand Prix der Saison seinen vierten Titel nach 2008, 2014 und 2015 perfekt. Er zog nach WM-Triumphen mit Vettel gleich, ebenfalls viermal wurde der Franzose Alain Prost Weltmeister. Fünf und mehr Titel gelangen nur Rekordchampion Michael Schumacher (7) und dem Argentinier Juan Manuel Fangio (5). Für Hamiltons Mercedes-Team war es der achte Titel seit 2014. Die Silberpfeile gewann 2014, 2015, 2016 und nun auch 2017 jeweils die Fahrer- und die Konstrukteurswertung.

Vettel versuchte auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez noch einmal alles, es nutzte nichts. Die 50. Pole seiner Karriere war schnell ohne Wert, ausgerechnet er und Hamilton kamen sich schon nach der ersten Kurve zu nah. Zunächst zog Verstappen, von Platz zwei gestartet, spektakulär an Vettel vorbei. Vettel demolierte sich beim Versuch, sich zu verteidigen, den Frontflügel. Teile flogen durch die Luft, aufgeschlitzt wurde Hamiltons rechter Hinterreifen aber von Vettels Restflügel. „Hat er mich bewusst getroffen?“, fragte Hamilton seine Box. Die Rennleitung schaute sich die Manöver an und entschied: Keine Strafen.

Aber es war ein Start-Drama, das dem Rennen noch mal gehörige zusätzliche Spannung verlieh. Vettel musste in der zweiten Runde in die Box, bekam einen neuen Frontflügel, Hamilton musste in der zweiten Runde in die Box und bekam neue Reifen.

Beide ließen sich die soften Reifen montieren – damit konnten sie eigentlich durchfahren. Auf den Plätzen 19 und 20 reihten sich Vettel und Hamilton ein. Für Hamilton kein Grund zur Sorge: Vettel musste mindestens Zweiter werden, um den Titelgewinn des Briten in Mexiko zu verhindern, solange dieser nicht unter die ersten zehn kommen würde. Auf Rang zwei fuhr aber Runde um Runde Hamiltons Teamkollege Bottas, der Rückstand Vettels auf den Finnen betrug zunächst über eine Minute.

Hamilton wirkte aber alles andere als beruhigt. In der 22. Runde musste er sich von Verstappen überrunden lassen und er fragte sich: Wie weit schafft es Vettel nach den Boxenstopps der Konkurrenten nach vorn. Es wurde ein Rechenspiel für die Teamstrategen. Erst recht, als Brendon Hartleys Toro Rosso brannte.

Die virtuelle Safety-Car-Phase nutzten die Teams zum Reifenwechsel, Vettel stieg auf die ultrasoften Pneus um, Hamilton auf die supersoften. Und beide machten Meter um Meter gut. dpa

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Erstellt:
30.10.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 29sec
zuletzt aktualisiert: 30.10.2017, 06:00 Uhr

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