Trendsport

Leichtigkeit und Frische spüren

Jetzt können Körperbewusste auch im Kreis Tübingen den Hoop-Dance lernen und üben. Trainerin Lena Tielsch zeigt in Hailfingen, wie es geht.

24.06.2017

Von Gert Fleischer

Lena Tielsch ist Hula-Hoop-Trainerin beim SV Hailfingen. Bild: Fleischer

Lena Tielsch ist Hula-Hoop-Trainerin beim SV Hailfingen. Bild: Fleischer

Ende der 1950er Jahre wurde Hula Hoop in den USA zum Trendsport, der bald auch nach Europa kam. Nach dem Boom war Ruhe. Das Drehen der Hula-Hoop-Reifen am Körper pflegten seither lediglich noch die Frauen der Rhythmischen Sportgymnastik sowie Artisten, die sich dann freilich nicht mit einem oder zwei Reifen gleichzeitig begnügten.

Seit wenigen Jahren ist Hula Hoop als Trendsport zurück, hat sich aber noch nicht flächendeckend durchgesetzt. Beim Sportverein Hailfingen bietet jetzt Lena Tielsch in der örtlichen Mehrzweckhalle Kurse im Hoop-Dance an, immer montags von 18 bis 19 Uhr für Kinder (ab 5 Jahren) und danach von 20 bis 21 Uhr für Erwachsene. In den Schulferien sind keine Kurse. Ein Block von zehn Stunden kostet für Nichtmitglieder 45 Euro, für Vereinsmitglieder 20 Euro. Eine Probestunde sei stets möglich.

Tielsch ist 34 Jahre alt und gelernte Tierarzthelferin. Weil sie mit einem Kind nicht jederzeit abrufbar ist, wie das bei Tierärzten erforderlich ist, machte sie eine Ausbildung als Hoopin Trainerin für Erwachsene und speziell für Kinder sowie als Hoop Love Coach. Letzteres ist eine australische Ausbildung, die sich Tielsch übers Internet aneignete. Die Prüfung machte sie per Skype (Internet-Bildtelefon) und mit eingesandten Videos.

Auch die Lizenz als Fit-dank-Baby-Trainerin will sie noch erwerben. In Emmendingen bei Freiburg, berichtet Tielsch, gebe es sogar eine Hoop-Amme, eine Hebamme, die ausgebildete Hoop-Trainerin ist und beides kombiniert. Denn Hula Hoop sei auch gut für die Rückbildung nach einer Schwangerschaft und zur Stärkung des Beckenbodens. Sie selbst sei dafür aber nicht ausgebildet, sagt Tielsch.

Der Hula-Hoop-Tanz sei ein Ganzkörpertraining. Er beschäftige die Tiefenmuskulatur, trainiere sanft Bauch und Rücken, mobilisiere Gelenke, Atmung und den Kreislauf, verbessere die gesamte Koordination. „Und er macht gute Laune“, sagt Lena Tielsch. Hula Hoop sei je nach Intensität zugleich Ausdauertraining, helfe beim Abnehmen und mache es möglich, dass die Taille wieder auftaucht. Es entstehe dabei, so empfindet es Tielsch, „ein Gefühl von Leichtigkeit und Frische“.

In ihren Kursen drehe sich der Hoop, wie sie den Reifen nennt, nicht nur um die Körpermitte. Tielsch bringt den Leuten auch jede Menge Tricks bei – sowohl am Körper wie auch die sogenannten Off-Body-Tricks. Alles kann dann miteinander verbunden werden, so dass der Körper ständig in Bewegung bleibt und im Idealfall runde, anmutige Bewegungsabläufe zeigt. Auch kleine Choreografien können einstudiert werden. Bei Musik werde der Reifen „mit jeder Menge Spaß zum Tanzpartner“, sagt Lena Tielsch. Apropos Tanzpartner: Auch Männer dürfen an den Kursen teilnehmen.

„Jeder – und ich wage zu behaupten: wirklich jeder – kann das Hoopen lernen“, verspricht die Trainerin. Sie vermittle die richtige Technik, „damit der Hoop rund läuft“. Sie habe für jede/n Teilnehmer/in die passende Hoop-Größe dabei, die Leute müssen sich also keine Reifen kaufen. Und wenn sie so fit sind, dass sie mit mehreren Hoops trainieren möchten, zeigt ihnen Tielsch, wie man aus einem Stück Gartenschlauch preiswerte Hula-Hoop-Reifen anfertigt.

„Beim Hula-Hoop-Sport hat man schnelle Erfolge“, berichtet Lena Tielsch. Das wirke sich positiv aufs Selbstbewusstsein aus. Hoop-Tanzen könne man in der Wohnung, im Garten oder auf der Gasse. Sie selbst lasse gelegentlich in ihrem Garten in Sulzau mit Fackeln ausgestattete Hoops um die Hüfte kreisen. Das geht umso besser, als ihr Nachbar bei der Feuerwehr ist. Fürs Training mit Amateuren in der Halle eigne sich diese spezielle Disziplin aber nicht.

Von Hoop-Reifen mit Magneten, die schwer sind und allerlei positive Wirkungen haben sollen, rät sie kategorisch ab: „Die schädigen das Bindegewebe.“

Man kann das Hoopen auch auf die Spitze treiben

Den offiziellen Weltrekord im Dauer-Hula-Hoopen hält ein Mann, der Amerikaner Aaron Hibbs mit knapp 75 Stunden, aufgestellt im Jahr 2009. Inoffiziell haben seine Landsfrauen Tonya Lynn Mistal mit 88 und Roxann Rose mit 90 Stunden die Hüfte vorn. Pro Stunde sind fünf Minuten Pause gestattet. Als offizielle Weltrekordlerin, die die meisten Reifen auf einmal und mindestens 15 Sekunden lang um den eigenen Körper dreht, gilt die Australierin Marawa Ibrahim seit 2015 mit 200 Reifen. Linlin Jin aus China zeigte im Juni 2009 in der Fernsehsendung „Wetten, dass...?“ auf Mallorca Hula Hoop mit 280 Reifen. 2011 soll die selbe zierliche Frau, die damals nur 40 Kilo wog, nach einem Bericht der in Hongkong erscheinenden „South China Morning Post“ 305 Reifen mit einem Gesamtgewicht von 25 Kilo in Rotation versetzt haben.

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Erstellt:
24.06.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 15sec
zuletzt aktualisiert: 24.06.2017, 01:00 Uhr

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