Neu: Spektakel auf drei Rädern

Leichtathletik:Erstmals gehen beim Stadtlauf auch die Handbiker auf die anspruchsvolle Runde

„Bring was ins Rollen!“ Unter diesem Motto gehen beim 23. Tübinger Erbe-Lauf am 18. September erstmals auch die Handbiker auf die Strecke durch die Altstadt. Wie in den Jahren zuvor laufen auch heuer die Anmeldungen wie geschmiert.

07.09.2016

Von bernhard schmidt

Leichtathletik:Erstmals gehen beim Stadtlauf auch die Handbiker auf die anspruchsvolle Runde

Tübingen. Zur Planung der Strecke haben sich die Rollstuhl-Sportler des RSKV Tübingen, Vertreter der Tübinger BG-Klinik und ein Sanitär-Haus zusammengefunden. Die Strecke ist mit 3,3 Kilometern genauso lang wie der Rundkurs, den später die Läufer/innen drei Mal durchlaufen müssen. Die Handbiker, die Adaptiv- wie die flotten Rennbiker, meiden allerdings die Oberstadt, fahren zuerst die Wilhelmstraße hinauf, biegen vor dem Lustnauer Tor in den Stadtgraben ab, gelangen dann durch die Belthlestraße zum Fußgängertunnel. Am südlichen Ausgang biegen die Rollis nach der Neckarquerung über die Derendinger Allee links in die Uhlandstraße ein. Das Rolli-Rennen, platziert zwischen Schüler- und Hauptläufen, Start um 11.15 Uhr, wird nach exakt 35 Minuten gestoppt.

Der Umwege zum Trotz: Tübingen ist und bleibt, wie besungen, einfach hügelig. Für die Handbiker ist die technisch anspruchsvolle Strecke mit der finalen langen Steigung die Mühlstraße hinauf eine große Herausforderung. Davon kann Andreas Dietrich, Leiter der elfköpfigen IfS-Seminargruppe „Sport konzipieren, organisieren und evaluieren“ mittlerweile selbst ein Lied singen. „Vor dieser sportlichen Leistung ziehe ich meinen Hut“, sagt Dietrich, der die Strecke im Rollstuhl abfuhr und dabei an seine Grenzen stieß. Und weil vor allem die tiefliegenden Rennbiker, quasi die Formel-Eins-Piloten der Szene, ganz schön Gas geben können und damit Gefahr laufen, aus der Kurve getragen zu werden, sollen an neuralgischen Punkten, vor allem im Ein- und Ausgang des Fußgängertunnels zur Sicherheit etwaige Gefährdungspunkte gepolstert werden.

Neu bei der 23. Auflage des Tübinger Stadtlaufs ist außerdem, dass die älteren Schüler zwischen 14 und 16 Jahren nicht wie bisher nur 1500 Meter auf der Mühlstraße und im Botanischen Garten laufen, sondern wie das Starterfeld der beiden Hauptläufe, die komplette, 3,3 Kilometer lange Altstadtschleife absolvieren. „Sie sollen auch die volle Anerkennung und den ganzen Zuschauerzuspruch bekommen“, begründet Dietrich die Neuerung.

Fristverlängerung

für Schüler und Lehrer

Die Volksläufe haben zuletzt an Attraktivität gewonnen, auch der Wetz durch die Tübinger Altstadt liegt voll im Trend. Gestern meldeten die Veranstalter, zu denen neben den genannten Sportstudenten auch Olympiasieger Dieter Baumann, die TSG Tübingen und Event-Manager Marc Oßwald zählen, bereits 1998 Anmeldungen, 1415 für die beiden Hauptläufe 569 Schüler/innen. Die Resonanz an den Schulen lief zunächst, wohl den Ferien geschuldet eher schleppend, ist aber mittlerweile aber voll in Gang. Die allgemeine Anmeldefrist läuft am kommenden Sonntag aus. Doch weil viele Schüler und Lehrer dann erst aus den Ferien zurückkehren, wird für die Schülerläufe die Frist um zwei Tage verlängert. Darüber hinaus sind, wie gehabt, Nachmeldungen noch möglich: in der Mensa Wilhelmstraße am Samstag vor dem Renn-Tag von 10 bis 18 Uhr. „Das ist wie bei Wahlen“, sagt Dietrich, „da kommen manche halt kurz vor knapp.“

Der langsamere Hauptlauf startet am 18. September nach den Schüler-Läufen um 11.30, die Schnelleren gehen um 12.45 Uhr auf die drei Mal zu laufende, 3,3 Kilometer lange Runde. Die Vorbereitung auf den Stadtlauf unter Anleitung von Olympiasieger Dieter Baumann, „von null auf zehn Kilometer“ genannt, ist in vollem Gang, genauer gesagt in der vorletzten, der neunten Woche. Dienstag und Donnerstag, jeweils um 18 Uhr, treffen sich die Läufer/innen am Tübinger Sportinstitut.

Der Stadtlauf-Vorjahressieger: Bernard Matheka aus Kenia.Archivbild: Ulmer

Der Stadtlauf-Vorjahressieger: Bernard Matheka aus Kenia.Archivbild: Ulmer

Frauenselbsthilfe nach Krebs ist diesmal der Sozialpartner

Dieses Jahr ist die „Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.“ Der Verein klärt mit einem Info-Stand über seine Arbeit auf und sammelt Spenden. Unter anderem auch direkt an der Strecke. Läufer/innen, die das Spendentor in der Mühlstraße ein Mal oder bei voller Zehn-Kilometer-Distanz drei Mal passieren, spendet damit fünf, beziehungsweise 15 Euro. Die Teilnahme an dieser Aktion, betont der Veranstalter, sei selbstverständlich freiwillig. „Auffangen, informieren, begleiten“ – unter diesem Motto stehen ehrenamtliche Helfer des Vereins krebskranken Menschen zur Seite.

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Erstellt:
07.09.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 53sec
zuletzt aktualisiert: 07.09.2016, 01:00 Uhr

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