Medaillenregen für den Nachwuchs

Leichtathletik: Bei den Jungs dominiert Malik Jirasek, bei den Mädchen Sharon Enow

Während sich die besten deutschen Leichtathleten bei der Aktiven-DM in Kassel um Meisterehren stritten, ermittelte in Dagersheim der Nachwuchs die Besten im Ländle. Die LG Steinlach glänzte mit vier Mal Gold, LAV-Topathletin Sharon Enow holte zwei Mal den Titel und wurde zwei Mal Zweite.

21.06.2016

Von bs

Leichtathletik: Bei den Jungs dominiert Malik Jirasek, bei den Mädchen Sharon Enow

Dagersheim . Insgesamt hatten 12 LG Steinlach-Nachwuchsathletinnen und -athleten die Qualifikation zu den Meisterschaften geschafft. Bei den Landesmeisterschaften errangen sie insgesamt neun Medaillen – davon vier Mal Gold. Herausragender LG-Athlet war Malik Jirasek bei den M 14. In drei Wettkämpfen stellte er jeweils auch überregional beachtliche persönliche Bestleistungen auf und holte drei Titel: 100 Meter in 11,79, 80 Meter Hürden in 11,26 Sekunden und 800 Meter in (2:06,47min). Über 800m erzielte er damit auch einen Kreisrekord.

Sophia Kremsler siegte über 2000 Meter dank eines fulminanten Schlussspurts in 6:51,50 Minuten.

Zwei Medaillen sicherte sich Kelmen de Carvalho. Trotz technischer Schwierigkeiten beim Stabhochsprung stellte er seine Bestleistung von 2,90 Meter ein und holte Silber. Mit dem Diskus verbesserte er seine persönliche Bestleistung auf 38,09 Meter und sicherte sich damit im letzten Versuch noch Bronze.

Benjamin Holzer unterstrich seine starke läuferische Verfassung mit neuer Bestzeit über 3000 Meter in 10:07,61 Minuten. Damit sichert er sich Silber in der M 14. Maximilian Hümmer holte die erste Hammerwurf-Medaille für die LG Steinlach. 25,72 Meter brachten ihm die Silbermedaille.

Zoe Povel freut sich

über den achten Platz

In starker Verfassung zeigte sich Emily Herter. Sie erzielte mit dem Diskus (26,39) und mit dem Speer (34,70 Meter) jeweils persönliche Bestleistungen und holte sich damit Bronze und Rang 4. Auch beim Kugelstoßen mit 10,22 (Rang 7) war sie nicht weit von Bronze entfernt.

Ganz knapp an einer weiteren Medaille vorbeigeschrammt ist Sophia Seufert im Fünf-Sprung der W 14. Sie verbesserte ihre Bestleistung um über einen halben Meter auf 16,10 Meter. Zu Bronze und Silber fehlten nur wenige Zentimeter. Wie hoch diese Leistung einzustufen ist, zeigt der Blick auf die gleichaltrigen Jungs. Dort hätte Seufert Silber gewonnen.

Auch für den Nachwuchs der LAV Stadtwerke Tübingen hätte der hätten die Emotionen kaum unterschiedlicher sein können. Okay – für Sharon Enow lief mal wieder alles glatt. Nach starken Leistungen durfte sie sich am Ende des Tages über zwei Titel, zwei Vizetitel und vier persönliche Bestleistungen freuen. Fast schon Gewohnheit, möchte man meinen.

Ganz anders aber kam es für Janina Ruf und Zoe Povel. Während die sonst so erfolgreiche Läuferin Ruf einen eher schwarzen Tag erwischte und sich über Silber über die 2000 Meter kaum freuen konnte, war Povel nach ihrer neuen Bestzeit von 2:33,79 Minuten über die 800-Meter-Distanz und Rang acht bei ihrer ersten Teilnahme bei badenwürttembergischen Einzelmeisterschaften ganz aus dem Häuschen. Die sonst so zurückhaltende Athletin konnte ein Freudentränchen über diese starke Leistung nicht unterdrücken. „Ich war schon ganz schön aufgeregt“, gestand sie. „Aber ich weiß natürlich auch, dass das halt dazugehört.“

Sharon Enow krönt

den Wettkampftag

Aufregung war mit Sicherheit nicht der Grund dafür, dass es bei Janina Ruf an diesem Tag einfach so gar nicht klappen wollte. Viereinhalb Runden lief sie dem Feld vorn davon. „Ich hatte vor zu gewinnen. Als Nina Miletic dann auf der letzten Runde an mir vorbeigezogen ist, war ich schon sehr enttäuscht.“ Ein Gefühl, das Rufs weiteren Wettkampf negativ beeinflussen sollte. Denn mit dem Ende des Laufes stand der Speerwurf auch schon vor der Tür. „Ich war einfach noch total gefrustet, deshalb lief es da gar nicht. Beim Diskuswerfen später hatte ich mich eigentlich beruhigt, trotzdem… sechs ungültige Versuche. Dazu braucht man gar nichts weiter zu sagen“, sagte die leidenschaftliche Sportlerin.

Zurückgemeldet nach längerer Verletzungspause hat sich die 15-jährige Amelie Gutbrod. Zu Saisonbeginn hatte sie sich schon wieder an ihr vorheriges Leistungsniveau herangekämpft und sich mit starken Auftritten gleich für die 100-, 800-Meter- und Hürden-Distanz für die Süddeutschen Meisterschaften qualifiziert.

Neben hartem Training waren es auch die starken Ergebnisse ihrer Team-Kolleginnen, die Gutbrod zu dieser Leistungssteigerung verhalfen. So zeigte auch Sarah Beyer mit zwei dritten Plätzen (Weitsprung: 5,36 Meter, Kugelstoßen :11,15 Meter) zum wiederholten Mal einen starken Wettkampf. „Besonders erfreulich ist bei ihr die konstante Serie von drei 5,30 Meter Sprüngen“, lobte Trainerin Melanie Grimm. Außerdem erreichte die 15-Jährige über die 100 Meter ein langersehntes Ziel: Mit einer Zeit von 12,96 Sekunden blieb sie zum ersten Mal unter 13 Sekunden. Ebenfalls eine starke Leistung über diese Distanz zeigte Nele Mittag. Mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 13,17 Sekunden rannte sie unter den Anfeuerungsrufen von Teamkollegin Dorothea Theurer, die im Weitsprung mit 4,67 Metern ein gutes Ergebnis erzielte, auf Rang vier. Der einzige männliche LAV-Starter Yann Maleck lief bei seinen ersten Einzelmeisterschaften auf Rang neun und verbesserte seine 800-Meter-Bestzeit auf 2:18,35 Minuten.

Sharon Enow krönte ein weiteres Mal den Wettkampftag mit starken Platzierungen. Mit 1,68 Metern im Hochsprung sowie 11,92 Sekunden über die 80-Meter Hürden gewann sie gleich zwei Titel. 12,50 Sekunden über 100 Meter und 11,50 Meter mit der Kugel brachten ihr zudem zwei zweite Plätze ein. „Das war schon ein richtig gutes Gefühl“, sagte Enow. Einziger Wermutstropfen: Das Fehlen von Team-Kameradin und Freundin Naemi Kehrer, die verletzungsbedingt nicht starten konnte.

Linn Wandel avancierte einmal mehr zur erfolgreichsten Athleten des TSV Gomaringen. Mit der persönlichen Bestweite von 11,97 Meter gewann sie den Kugelstoßwettbewerb vor Enow. Auch das Diskuswerfen dominierte Wandel und gewann mit 30,45 Metern.

Leonie Flad erlief sich in einem couragierten 800 Meter-Rennen der W15 mit 2:21,02 Minuten die Bronzemedaille. Bei seiner ersten Teilnahme an Landesmeisterschaften kam Pascal Ott mit der persönlichen Bestweite von 36,06 Metern im Diskuswurf der männlichen M15, auf den vierten Platz.

Lennard Wessel (M14) verbesserte sich im Diskuswurf über 8 Meter auf 33,04 Meter und wurde damit Siebter. Mit 34,84 Meter belegte Wessel im Speerwurf zudem den sechsten Rang. Mehrkämpferin Marianna Metzger (W14) stellte sich im Kugelstoßen, dem Speerwerfen und über 80 Meter Hürden der Konkurrenz. Über die Hürden verpasste sie mit 13,02 Sekunden als Siebte knapp den Endlauf der besten sechs Läuferinnen. Ebenfalls Siebte wurde sie mit 10,41 Meter im Kugelstoßen, sowie Sechste mit der persönlichen Bestweite von 28,00 Meter im Speerwurf.

Nina Schwab sprang bei den W14er mit 4,85 Meter und Saisonbestleistung in den Endkampf und auf den siebten Platz. Ebenfalls Siebter wurde Julius Ehinger mit 1,50 Metern im Hochsprung. Auch er nahm erstmals an Landesmeisterschaften teil. In einem sehr starken 100 Meter-Teilnehmerfeld erreichte Marieke Schermann mit 12,91 Sekunden das B-Finale und belegte dort den dritten Platz.

LAV-Mehrkämpferin Sharon Enow (links) war bei den Landes-Titelkämpfen einmal mehr auf der Überholspur. Archivbild: Görlitz

LAV-Mehrkämpferin Sharon Enow (links) war bei den Landes-Titelkämpfen einmal mehr auf der Überholspur. Archivbild: Görlitz

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Erstellt:
21.06.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 4min 15sec
zuletzt aktualisiert: 21.06.2016, 01:00 Uhr

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