Ammertalbahn:Mehr Information und 15-Minuten-Takt

Landräte formulieren Bedingungen für die bessere Anbindung an die S-Bahn in Herrenberg

Am heutigen Donnerstag soll die Ammertalbahn wieder ohne Verzögerung zwischen Tübingen und Herrenberg fahren.

09.11.2017

Von Uschi Hahn

Die Ammertalbahn bei Entringen. Archivbild: Metz

Die Ammertalbahn bei Entringen. Archivbild: Metz

Wie gestern berichtet, hatte eine Maus vor mehr als zwei Wochen am Bahnübergang in Breitenholz einen Kurzschluss ausgelöst. Seither mussten die Züge dort bei jeder Durchfahrt stoppen. Der Schaden konnte erst gestern behoben werden.

Doch ein weiteres Problem ist damit nicht behoben: Die Umstiegszeit in Herrenberg von der S-Bahn aus Stuttgart auf die Ammertalbahn ist mit 5 Minuten sehr knapp bemessen. Zumal die S-Bahn oft zu spät ankommt. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember werden die täglich 1500 Pendler selbst laut Fahrplan nur noch 4 Minuten Zeit haben, um vom S-Bahnsteig die Treppe hinunter und die nächste Treppe zum Ammertalbahnsteig hinaufzuhasten: unmöglich für Menschen mit Koffern, Kinderwagen oder Gehhilfen.

Bereits im September hatten die Landräte von Tübingen und Böblingen deshalb an den Verband Region Stuttgart einen Brandbrief geschickt, in dem sie die nicht abgesprochene Fahrplanänderung der S-Bahn als „unfreundlichen Akt“ geißelten. Jetzt haben Joachim Walter und Roland Bernhard als Vertreter des kommunalen Ammertalbahn-Zweckverbands ein weiteres Schreiben an die Stuttgarter Verkehrsplaner formuliert.

Im Ton ist es deutlich verbindlicher. Statt von „Entsetzen“ ist nun von „Irritationen“ die Rede. Zwar bleibt es bei dem Vorwurf, dass die „spätere Ankunft der S 1 den vernetzten integralen Taktfahrplan auf der Schiene der Region und des Landes und die Verknüpfung Bus-Schiene negativ beeinflusst“. Dann aber werden eine Reihe von „Rahmenbedingungen“ formuliert, die nötig seien, „dass das verkehrliche Gesamtnetzwerk erhalten bleibt“.

Allen voran müsse die Information der Fahrgäste über die Anschlusszeiten in den Auskunftssystemen der Deutschen Bahn und des Stuttgarter Verkehrsverbunds VVS gewährleistet sein.

Die Landräte schlagen einen durchgängigen 15-Minuten-Takt der S 1 ab und bis Herrenberg vor. Dies sei zwar nur „mit einer kreativen Fahrplangestaltung möglich“. Aber der Zwischentakt sei für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nötig, die dann eine S-Bahn früher nehmen könnten. Auch könne man so Anschlussverluste bei einer verspäteten Kreuzung der Ammertalbahnzüge in Entringen auffangen.

Begrüßt wird die Ankündigung, künftig längere Züge auf der S-Bahnstrecke einzusetzen. Das diene einem schnelleren Fahrgastwechsel und der pünktlicheren Ankunft in Herrenberg.

Die Landräte Walter und Bernhard fordern Investitionen in die Technik, damit die S 1 schneller in den Herrenberger Bahnhof einfahren kann.

Im Übrigen verweisen die Landräte darauf, was sie ihrerseits tun, um den Anschluss in Herrenberg zu sichern. So gibt es für die Ammertalbahn eine Wartezeitregelung in Herrenberg, mit der bewusst riskiert werde, dass Fahrgäste der Gegenrichtung ihren Anschluss nicht erreichen. Auch habe der Zweckverband viel in den Umbau des Entringer Bahnhofs investiert, um mit einer Unterführung und eines zusätzlichen Bahnsteigs „die Fahrgastströme bei der Zugkreuzung zu entflechten“.

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Erstellt:
09.11.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 19sec
zuletzt aktualisiert: 09.11.2017, 01:00 Uhr

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