Der Effekt des Wassers

Der Effekt des Wassers

Romantische Komödie: Ein verträumter Kranfahrer unternimmt alles, um das Herz einer Schwimmlehrerin zu erobern.

17.04.2017

Von Dorothee Hermann

L’Effet aquatique

Siehe auch: Preisverleihung bei den Französischen Filmtagen - Eine Schwimmbad-Liebe eroberte die Herzen der Zuschauer

Siehe auch: Comeback der Schwimmbad-Romanze - Der Tübinger Arsenal-Verleih hat sich der Liebeskomödie angenommen

Sich treiben lassen um nur gelegentlich für die nächste Pointe wieder Luft zu holen: Die französisch-isländische Regisseurin Sólveig Anspach („Lulu femme nue“) kann diese entspannt ausgelassene Stimmung mühelos heraufbeschwören. Ihre herrlich absurde „Queen of Montreuil“ um eine isländische Kranführerin und eine Trauernde mit Seehund in der Badewanne, magnetisierte das Publikum bei den Französischen Filmtagen 2013.

„L‘ Effet aquatique“ ist eine Art Fortsetzung der „Queen“ und konzentriert sich zunächst auf ein Hallenbad in dem quirligen Pariser Multi-Kulti-Stadtteil. Lichtreflexe, kuriose riesige Schwimmtiere und das durch transparente Kacheln gedämpft einfallende Licht kreieren eine Atmosphäre wie gemacht zum Schweben, Abheben (nicht nur vom Sprungturm) und Abtauchen. Silbrig blubbernde Unterwasseraufnahmen runden die Szenerie ab.

An diesem so alltäglichen wie magisch-verspielten Ort verliebt sich der Kranführer Samir (Samir Guesmi) unsterblich in die Schwimmlehrerin Agathe (Florence Loiret Caille). Er sehnt sich danach, dass sie ihn (wie alle ihre Schüler) sanft wie ein Kind an das Element Wasser gewöhnt. Die nüchterne Agathe hat für solche Avancen selbstverständlich wenig übrig. Als sie von einem Tag auf den anderen verschwindet, findet Samir heraus, dass sie eine internationale Schwimmlehrer-Tagung in Island besucht und fliegt hinterher.

War die Filmemacherin schon im Pariser Hallenbad auf der Höhe ihrer Kunst des fröhlich-schrägen Nonsens (der von großer Menschenfreundlichkeit getragen wird), ist sie im heimatlichen Island erst recht in ihrem Element. Leider ist diese wunderbare Komödie der letzte Film der überraschend verstorbenen Sólveig Anspach.

Eine herrlich schräge Komödie, die sich auf abgedrehte Wendungen versteht, aber nie jemanden zum Affen macht.

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Erstellt:
17.04.2017, 09:04 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 53sec
zuletzt aktualisiert: 17.04.2017, 09:04 Uhr

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Kostas Petropulos 28.05.201720:38 Uhr

Die Story und die Figuren sind derart schlicht, dass der Film schon nach 30 Minuten sein natürliches Ende hätte finden können. Leider dehnt er seine Ideenlosigkeit auf geradezu peinliche 83 Minuten aus. Kopfschüttelnd frage ich mich, wie so ein Film es überhaupt in ein Tübinger Kino mit Anspruch geschafft hat.

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