Tübingen

Kostbares Erbe

Eine Online-Petition kämpft um den Erhalt des universitären Zeicheninstituts in Tübingen (11. Juli).

19.07.2017

Von Martin Alber, Tübingen

Zeichnen heißt wahrnehmen. Wenn ich die Debatte um das Zeicheninstitut (ZI) wahrnehme, stellen sich mir Fragen: Was sind die Gründe der Uni, ein Alternativmodell für das ZI zu planen? Was soll damit erreicht werden? (Die Frage drängt sich auf, da das ZI in der jetzigen Form sehr gut angenommen wird und die Teilnehmerzufriedenheit enorm hoch ist.) Wird man Frido Hohberger noch in die Konzeptdiskussion einbeziehen? Will man auf seine Expertise, seinen Erfahrungsschatz verzichten? Gibt es gemeinsame Interessen der Befürworter des ZI in der jetzigen Form sowie der Uni-Leitung? Gibt es Möglichkeiten, konkurrierende Ideen zum ZI miteinander zu verbinden? Gibt es Zeit und Raum für einen Dialog?

Das ZI ist ein Glücksfall für die Uni. Daher die Bitte an die Entscheider: Suchen Sie das Gespräch mit Frido Hohberger, den Studierenden, den Lehrbeauftragten. Nehmen Sie deren Erfahrungen, Ideen, Einschätzungen wahr. Suchen Sie im Dialog nach einem Weg für die Zukunft dieses kostbaren Erbes. Studieren Sie die Online-Petition auf change.org. mit vielen Beiträgen wie etwa von Jana Dix, Nachfahrin von Otto Dix.

Die Bitte an die Freunde des ZI und die Studierenden, falls ihr mit Entscheidern sprechen könnt: Nehmt wahr, was euch an Argumenten begegnet. Achtet auch auf die Zwischentöne und entwickelt dann eure Position dazu – wie beim Zeichnen. Wird das ZI jetzt geschwächt, dann werden dabei alle verlieren. Findet sich eine Lösung, die das ZI stärkt, werden dabei alle gewinnen.