Medien

Kopp-Autor Udo Ulfkotte gestorben

Der umstrittene Publizist Udo Ulfkotte erlag am Freitag einem Herzversagen.

15.01.2017

Von gef

Der Kopp-Verlag in Rottenburg bestätigt mit einem Nachruf auf „Kopp online“ den Tod seines Bestsellerautors. In wenigen Tagen wäre Ulfkotte 57 Jahre alt geworden. Verlags-Chef Jochen Kopp: „Mit seinem plötzlichen Tod verlieren alle, die eine Alternative zum politischen und publizistischen Mainstream suchten, einen unerschrockenen, mutigen Protagonisten. Der Kopp Verlag verliert einen seiner erfolgreichsten Bestsellerautoren und ich persönlich einen guten Freund.“

Eines von Ulfkottes erfolgreichsten Büchern war der 2014 erschienene Titel „Gekaufte Journalisten“. ARD-Literaturkritiker Denis Scheck nannte dieses Werk „eine Handreichung für alle, die an die ‚Lügenpresse‘ glauben wollen, geschrieben von einem ehemaligen ‚FAZ‘-Redakteur, der in selten dreister Manier seine vormalige Korruptheit beichtet“. Schecks Fazit: „Dieses Buch ist reiner Stuss!“ Jan Fleischhauer vom „Spiegel“ bezeichnete es als persönliche Abrechnung Ulfkottes mit dessen früherem Arbeitgeber „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Dort arbeitete er von 1986 bis 2003 als Redakteur für Außenpolitik. Ulfkotte schied mit einem Auflösungsvertrag von der FAZ, nachdem sie ihn in die Online-Redaktion versetzen wollte. Danach und verlegte sich zunehmend aufs Bücherschreiben. Seit 2008 publizierte er sie im Kopp Verlag. Seine Titel befassten sich immer häufiger mit den Themenbereichen Ausländer, Zuwanderung und in diesem Zusammenhang mit Kriminalität. Tagespolitisch äußerte er sich regelmäßig auf „Kopp online“. Er sprach bei der Pegida oder bei der AfD.

Auf seiner Homepage hatte Ulfkotte als aktuellen Wohnort Rottenburg angegeben. An anderer Stelle stand, dass er seinen Wohnort geheim halte, weil er Morddrohungen erhalten habe. Dem „Spiegel“ sagte Ulfkotte, er und seine Familie lebten auf einem autarken Gelände in einem See umgeben von einem hohen Zaun und bewacht von einer Schar Gänsen; lediglich der Pfarrer und der Bürgermeister wüssten, wo das ist. Die Versuche der „Rottenburger Post“ Ende 2016, mit Udo Ulfkotte in Kontakt zu kommen, blieben unbeantwortet.

Gert Fleischer/Bild: Kopp-Verlag

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Erstellt:
15.01.2017, 20:13 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 08sec
zuletzt aktualisiert: 15.01.2017, 20:13 Uhr

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