Arztreport

Kopfschmerzen im Landesvergleich

Wo leiden wie viele junge Erwachsene an dem Schmerz Nummer eins? Tübingen ist nicht die Spitze.

19.08.2017

Von ST

In Tübingen leiden viele junge Menschen unter Kopfschmerzen, das geht aus dem Arztreport der Barmer Ersatzkasse hervor, der sich auf Versichertendaten aus dem Jahr 2015 stützt. Demnach wurde bei 10,6 Prozent der 18- bis 27-Jährigen ein Klopfen, Stechen oder Pochen im Kopf ärztlich diagnostiziert (im Bundesschnitt sind es 14,26 Prozent). Tübingen liegt jedoch im Landesvergleich unter den baden-württembergischen Städten oder Kreisen noch ganz gut. In Reutlingen beträgt die Rate der wegen Kopfschmerzen behandelten jungen Patienten 12,56 Prozent, am höchsten sind die Zahlen in Mannheim (16,33 Prozent) und im Neckar-Odenwald-Kreis (16,76 Prozent). Altersübergreifend leiden in Tübingen 7,88 Prozent unter Kopfschmerzen (Bund: 9,32 Prozent).

Warum gerade junge Menschen so oft betroffen sind, lässt der Arztreport offen. „Möglicherweise nimmt aber der Druck auf die jungen Leute stetig zu“, sagt Ralf Böll, Regionalgeschäftsführer der Barmer Tübingen. Böll vermutet zudem eine weitaus höhere Dunkelziffer. „Junge Menschen gehen tendenziell seltener zum Arzt, weshalb wir sie mit Präventionsangeboten erreichen müssen.“

Aus diesem Grund fördert die Versicherung an ausgewählten Universitäten das Pilotprojekt „Kopf hoch!“ zur Vermeidung von Kopfschmerzen bei Studierenden, sowie die Migräne- und Kopfschmerz-App „M-sense“. Die App entdeckt individuelle Risikoprofile, in dem sie den Verlauf von Migräne und Spannungskopfschmerzattacken analysiert. Diese Dokumentationen können dem behandelnden Arzt eine Stütze bei der Therapie sein. Darüber hinaus empfiehlt die Barmer Sport, Entspannungstechniken und gesunde Ernährung zur Reduzierung von Kopfschmerzen.

In Baden-Württemberg wurden Kopfschmerzen laut Arztreport bei rund 180 000 der 18-bis 27-Jährigen ärztlich dokumentiert. 14 620 wurden mit Migränemitteln behandelt. Arzneimittel aus der Gruppe der Triptane gelten zwar als Wundermittel, sie haben aber eine unerfreuliche Nebenwirkung, nämlich Kopfschmerzen. Böll: „Wie so oft gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Wer permanent zu Medikamenten greift, um seine Kopfschmerzen loszuwerden, landet im schlimmsten Fall in einem Kreislauf aus Tablettenkonsum und Dauerkopfschmerzen.“ ST

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Erstellt:
19.08.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 57sec
zuletzt aktualisiert: 19.08.2017, 01:00 Uhr

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