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Konkurrenz bleibt

Leserbrief zum Interkommunalen Gewerbegebiet Empfingen-Horb („Konkurrenz für Rottenburg im Südwesten“, Rottenburger Post vom 9. März).

17.03.2017

Von Barbara Lupp, Tübingen, BUND-Regionalverband

„Interkommunales Gewerbegebiet“ (IKG) – der Begriff machte früher nicht nur Hoffnung auf teilen von kommunalen Investitionen und Einnahmen, sondern auch auf Flächen sparen. Beispielhaft belegt das geplante IGK Empfingen-Horb, dass dies illusionär ist: Neben dem bestehenden 36 Hektar großen Gewerbegebiet „Autobahnkreuz“ des Örtchens Empfingen, planen die Bürgermeister der beiden Kommunen ein IKG, das „so groß wie möglich“ wird (Horbs OB Peter Rosenberger). Die Konkurrenz um Arbeitsplätze und Gewerbesteuer bleibt bestehen – in diesem Fall zum angrenzenden Rottenburg, das ebenfalls mit neuen Gewerbeflächen werben und wachsen will.

Neben der A 81 als „Pulsader“ wird dann die neue B 28 im Neckartal für Verkehrszuwachs sorgen. Am Rande wird im TAGBLATT-Artikel der Artenschutz genannt, der „abgearbeitet“ werden muss, aber vermutlich keinen einzigen Hektar retten wird. Unerwähnt bleibt, dass es im Gäu bei Empfingen beste, jahrtausende alte Lösböden mit entsprechender Wasserfilter- und Speicherfunktion gibt und dass die Landwirtschaft wieder einmal Acker- und Wiesenflächen durch Überbauung und eventuell durch Ausgleichsmaßnahmen verlieren wird – wo bleibt der Widerstand der Bauernverbände?

Übrigens fördern IKG, die ja an Gemeindegrenzen geplant werden, die Zersiedelung und Verlärmung der Landschaft. Haben das die beteiligten Bürgermeister und der Regionalverband bedacht?