Rauchmelder führt zur Cannabiszucht

Kommissar Zufall entdeckt Marihuana-Plantage in Reutlinger Wohnung

Ein verreistes Reutlinger Ehepaar erlebt nach der Rückkehr eine unliebsame Überraschung in Form eines Strafverfahrens.

28.08.2017

Von dem

Symbolbild: © emer - Fotolia.com

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Pech für ein verreistes Ehepaar: Anwohner hatten in der Nacht zum Montag die Polizei alarmiert, weil in der Wohnung der beiden 51 und 55 Jahre alten Reutlinger ein Rauchmelder laut piepste. Als die Beamten dem Brandalarm auf den Grund gingen und die Wohnungstür öffneten, schlug ihnen weder Rauch noch Feuer, dafür aber intensiver Marihuana-Geruch entgegen.

Auf richterlichen Beschluss wurde darauf die Wohnung komplett durchsucht. Dabei beschlagnahmte die Polizei unter anderem eine professionelle Aufzuchtanlage mit acht Cannabispflanzen, mehr als 400 Gramm bereits abgeerntetes Marihuana, geringe Mengen Haschischöl sowie Verpackungsmaterial und Unterlagen, die auf einen schwunghaften Drogenhandel schließen lassen.

Ein Rauchmelder reagiere allerdings nicht auf Geruch, erklärt Polizei-Pressesprecherin Andrea Kopp auf TAGBLATT-Nachfrage. „Da müssen Rauch, Wasserdampf oder Staubpartikel zwischen den Sensoren erfasst werden, damit der Melder auslöst. Es ist eigentlich ausgeschlossen, dass der Marihuana-Geruch zur Entdeckung der Anlage führte“, sagt sie.

Vielmehr dürfte Kommissar Zufall auf die Spur der Reutlinger Züchter geführt haben – etwa ein Batteriewarngeräusch, vermutet die Polizeisprecherin. Die beiden Verdächtigen erwartet nach ihrer Rückkehr nun ein entsprechendes Strafverfahren.