Flucht im Fluss

Kilchberger Kupferdieb aus dem Neckar gefischt

Nach zahlreichen Einbrüchen und Kupferdiebstählen am Kilchberger Wasserwerk hat die Polizei in der Nacht zum Donnerstag einen 34-jährigen auf seiner spektakulären Flucht durch den Neckar geschnappt.

24.03.2016

Von tol

Symbolbild: © Danny Elskamp - Fotolia.com

Symbolbild: © Danny Elskamp - Fotolia.com

Kilchberg. Eine auf dem Kilchberger Gelände installierte Anlage hatte gegen 1.30 Uhr stillen Alarm ausgelöst. Die Polizei wurde dabei informiert, ohne vor Ort Alarm zu schlagen. Mehrere Polizeistreifen rückten an und umstellten das Gelände im Steinwiesen. Im Einsatz waren auch Polizeihundeführer und ein Hubschrauber.

Als die Polizei eintraf, stand an der hinteren Zugangstür am Zaun ein Hyundai. Die mit einer Eisenkette gesicherte Tür war aufgebrochen und im Auto lag ein Brecheisen. Die Polizeihunde und ihre Führer durchsuchten daraufhin das weitläufige Gelände.

Am Brunnengebäude lehnte neben dem Fallrohr eine Leiter. Dort nahm Polizeihund „Hitchcock“ eine Fährte auf, die bis zu einer Stelle am Außenzaun führte, wo der Stacheldraht niedergedrückt war. Von dort folgte der Hund der Spur weiter über einen Acker zum Neckar und weiter am Ufer entlang Richtung Bühl. Plötzlich blieb Hitchcock stehen, genau an jener Stelle, wo in der Flussmitte ein Mann schwamm, sodass die Polizisten den stark unterkühlten Verdächtigen nur noch am Ufer feszunehmen brauchten.

Der 34-jährige Tübinger legte ein Geständnis ab: Er räumte neben Kupferdiebstählen am Kilchberger Wasserwerk in den vergangenen Monaten mit einem Schaden von etwa 1000 Euro auch weitere Diebstähle im Tübinger Stadtgebiet ein: In mehreren Rohbauten habe er teilweise bereits installierte Elektroleitungen entwendet. Zudem habe er etliche Dachrinnen und Fallrohre an Friedhofshallen im Umkreis von bis zu 30 Kilometer um Tübingen gestohlen. Die Polizei schätzt den angerichteten Schaden auf mindestens 15000 Euro.