Kennen Sie Tübingen?

Von der Kameradschaft zur Kritik

Wie sich Erinnerungskultur unter Tübinger Oberbürgermeistern wandelte, erklärte der Kreisarchivar

Mehr als 200 Besucherinnen und Besucher trotzten am Montag der Versuchung, sich bei den hochsommerlichen Temperaturen von rund 36 Grad Celsius einen faulen Lenz zu machen. Stattdessen folgten sie ihrem Interesse an der Tübinger Stadtgeschichte – Dagmar Waizenegger, Leiterin des Fachbereichs Kunst und Kultur bei der Stadt, und Kreisarchivar Prof. Wolfgang Sannwald waren regelrecht entzückt. Dabei war auch das Thema nicht leicht: „Schwierig erinnert in Tübingen“, war die Stadtführung in der Reihe „Kennen Sie Tübingen?“ überschrieben.

Jetzt aber weg hier!

Die Autorin Liane von Droste führte auf den Spuren von Auswanderern durch Tübingen

Tübingen, du Glückliche. Die Kulisse: pittoresk in Perfektion. Die Einwohner: genießen freiheitliche Lebensumstände. Die gastronomische Infrastruktur: macht vom Zwiebelrostbratenfreund bis zum Veganhipsternoch jeden satt. Früher nicht. Im 19. Jahrhundert wollten viele nur noch fort. Die Auswanderer waren Thema der jüngsten Ausgabe des Stadtführungsformats „Kennen Sie Tübingen?“

Die vierte Folge der städtischen „Kennen-Sie-Tübingen?“-Führung begab sich auf die Spuren einer ungeheuren Hungerkatastrophe

Not kennt manch Gebot – doch nur selten Brot

Der Hunger nach Wissenswertem über die Tübinger Stadtgeschichte ist nach wie vor groß. Am besten stillen ihn die sommerlichen Stadtrundgänge „Kennen Sie Tübingen?“ für Einheimische und Gäste. Am Montag nahm der frühere Kulturamtsleiter Prof. Wilfried Setzler die Hungersnot von 1816/17 zum Anlass, bis tief ins Mittelalter hinabzutauchen.

Bräute, Gräberfelder, Sterne

300 Menschen folgten Udo Rauch und Dagmar Waizenegger auf Spurensuche nach der NS-Vergangenheit am Ö

Im Zusammenhang mit der Ausstellung Fritz Bauer gab es diese Führung schon einmal. Damals kamen 20 Leute. Am Montag abend versammelten sich 300 Menschen im Hof hinter dem Landgericht, um „Spuren der NS-Vergangenheit am Österberg“ zu folgen. Wenn es eines Beweises für die Beliebtheit der Reihe „Kennen Sie Tübingen?“ bedurft hätte – hier war er. weiterlesen