Münsingen

Kein Gärsubstrat darf aus der Engstinger Biogasanlage raus

Das Landratsamt hat den Betrieb der Firma Biga im Gewerbegebiet Engstingen-Haid untersagt und das Betriebstor nach eigenen Angaben versiegeln lassen. Diese Anordnung habe allerdings nichts mit dem Gärsubstrat-Unfall vom Januar zu tun, erklärt Andreas Neft, Technischer Leiter des Umweltschutzamtes des Landkreises Reutlingen.

24.05.2017

Von dem

Kein Gärsubstrat darf aus der Engstinger Biogasanlage raus. Bild: Haas

Kein Gärsubstrat darf aus der Engstinger Biogasanlage raus. Bild: Haas

Damals waren 1,5 Millionen Liter Brühe aus dem großen Behälter (Bild) ausgelaufen und hatte umliegende Gebäude verwüstet. Vielmehr bestünden nun Bedenken, dass das ausgegorene Material nach der Verbrennung des Biogases nicht als Dünger von landwirtschaftlichen Betrieben genutzt werden könne, sagt Neft. „Es hat Unregelmäßigkeiten gegeben, die auf die ordnungsgemäße Verwertbarkeit dieser Reststoffe durchschlagen könnten“, erklärt der Leiter des Umweltschutzamtes und spricht von einer reinen Vorsichtsmaßnahme.

Bei dem Verfahren werden organische Stoffe wie etwa Lebensmittel vergoren, das entstehende Biogas zur Stromerzeugung verbrannt und das verbleibende Material auf den Feldern ausgebracht. Ein externer Gutachter gehe den Problemen derzeit auf den Grund. Wenn der Betreiber seine geplanten Maßnahmen zur Abhilfe umgesetzte habe und die Behörden diese abgenommen hätten, könne die Versiegelung des Betriebstors wieder aufgehoben werden. „Wir hoffen, dass in Bälde alles wieder in Ordnung ist“, sagt Neft.

Neulich wurde bekannt, dass die SV-Versicherung nicht für die Schäden der Gärsubstrat-Havarie aufkommt. Kurz nach dem Unfall hatte Landrat Thomas Reumann erklärt, der Behälter hätte wegen nicht beseitigter Mängel gar nicht befüllt werden dürfen.