Boxen

Kampf endet mit wüsten Vorwürfen

Der Berliner Tyron Zeuge bleibt Weltmeister im Supermittelgewicht. Das abgebrochene Duell sorgte aber für viel Unmut.

27.03.2017

Von SID

Berlin. Die erfolgreiche Titelverteidigung endete für WBA-Weltmeister Tyron Zeuge nachts im Krankenhaus. Ein tiefer Cut, wohl durch mehrere Kopfstöße seines Herausforderers Isaac Ekpo, musste genäht werden. Zeuge konnte nichts mehr sehen. Ringrichter Raul Caiz (USA) hatte den Kampf nach Rücksprache mit dem Ringarzt abgebrochen.

Die Punktrichter werteten nach 2:23 Minuten der fünften Runde einstimmig für den Titelverteidiger. „Da hat man sich zwölf Wochen im Training geschunden – und dann so ein Ende. Das ist Mist“, sagte der einzige deutsche Titelträger in einem der vier großen Weltverbände. Das jungenhafte Grinsen beim 24 Jahre alten Supermittelgewichtler aus Neukölln war verschwunden. Der Sieg gegen den so unsauber wie unorthodox boxenden Nigerianer durch eine technische Entscheidung sorgte für mehr Frust als Freude. Zeuges verärgerter Manager Kalle Sauerland fuhr danach großes Geschütz auf: „Ekpo war gekommen, um einen Dreckskampf zu machen. Er schlug mit den Ellenbogen, stieß mit dem Kopf und zeigte Catchergriffe.“

Ekpo-Trainer Stacy McKinley und Sprachrohr Theodore Singleton, beide in Diensten des berüchtigten Managers Don King, waren sauer. Singleton drohte Sauerland: „Ich verklage dich!“ McKinley raunzte: „Der Kampf hätte nicht gestoppt werden dürfen. Zeuges Kondition schien mir nicht die beste. Er war nicht vorbereitet auf so einen Fight.“ sid