Studenten auf Vogelsuche

In 14 Stunden 99 Arten gefunden

Ein Team der Rottenburger Hochschule beteiligte sich am bundesweiten Birdrace. Eines ihrer Ziele war das Feuchtgebiet zwischen Wurmlingen und Unterjesingen. 

14.05.2017

Von rum

Beim bundesweiten Birdrace sollen Teams innerhalb eines Tages so viele Vogelarten wie möglich sehen oder hören. Jährlich gehen rund 300 Teams an den Start. Das „Birdrace Applied University Team“ des Studiengangs Nachhaltiges Regionalmanagement der Hochschule für Forstwirtschaft machte bereits zum fünften Mal mit, wie die Hochschule in einem Schreiben mitteilt.

Studierende und Professoren starteten morgens um Vier in das Feuchtgebiet zwischen Wurmlingen und Unterjesingen. Dabei entdeckten sie, wie jedes Jahr, als erstes die Wasserralle sowie zahlreiche Waldkäuze, die – für diese Jahreszeit ungewöhnlich – ihrer Einsamkeit durch lautes Rufen Ausdruck verliehen. Früher seltene Vögel wie der Kolkrabe, der Kiebitz oder der Baumfalke gehören mittlerweile schon zum Repertoire. Höhepunkt war die Sichtung eines Schwarzstorches, der die Thermik zwischen Kiebingen und Wurmlingen genoss und nach Norden zog. Am Nachmittag ging es den Neckar entlang nach Kirchentellinsfurt, um einen besonders seltenen Durchzügler zu entdecken: Den Prachttaucher. Dann ging es noch einmal in den Wald, diesmal auf die Höhen des Schönbuchs. Nach 14 Stunden und 99 Arten setzten starker Regen und ein ebenso deutliches Brennen in den Oberschenkeln der Tour ein Ende.

99 Arten hört sich zwar viel an, aber im bundesweiten Vergleich schneiden Teams in anderen Landkreise mit bis zu über 170 Arten deutlich besser ab. Das liege vor allem daran, dass im Landkreis Tübingen kaum mehr Feuchtgebiete existieren“, sagt Thomas Gottschalk, Professor für Naturraum- und Regionalentwicklung. „Vor der Neckarbegradigung gab es viele für Vögel interessante Lebensräume. Es wird daher Zeit, den Neckar in Teilbereichen wieder zu renaturieren“. ST