Hechinger Mord: Wer hat den 22-Jährigen erschossen?

Im Prozess um den getöteten 22-Jährigen hat ein Angeklagter teilweise gestanden

Eine überraschende Wendung gab es im Prozess um den 22-jährigen Bisinger, der am 1. Dezember in Hechingen auf offener Straße erschossen worden war. Einer der Angeklagten hat ein Teilgeständnis abgelegt.

21.06.2017

Von Philipp Koebnik

Symbolbild: liveostockimages - Fotolia

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Anders als zunächst angekündigt, machte am Mittwoch nur einer der drei Angeklagten Angaben zur Sache. Denn aus Zeitgründen hatte bislang nur der Verteidiger des 22-jährigen Beschuldigten in die mittlerweile vorliegende Tatrekonstruktion des Sachverständigen Einblick nehmen können.

Versuchter Mord wegen 5000 Euro Drogenschulden

Auf offener Straße, vor der Hechinger Spielothek „Imperial“, wurde am 1. Dezember 2016 ein 22-jähriger Bisinger aus einem Auto heraus erschossen. Hintergrund der Tat ist ein Drogengeschäft. Zwei Angeklagte im Alter von 20 und 22 Jahren haben den jungen Mann offenbar versehentlich getötet, als sie den Mann erschießen wollten, der neben dem Opfer stand. Eigentlich bezweckten die Täter laut Staatsanwaltschaft, den anderen Mann zu töten, um dessen Geschäftspartner in Angst zu versetzen, sodass sie von diesem die versprochenen 5000 Euro für ein Kilogramm Marihuana bekämen, das sie ihm zuvor verkauft hatten. Geschossen haben soll der 22-Jährige. Beide müssen sich wegen versuchten Mords und fahrlässiger Tötung verantworten. Die Drogen hatten sie offenbar von dem dritten Beschuldigten erhalten. Der 36-Jährige ist wegen illegalen Drogenhandels angeklagt. Am 1. Juni begann der Prozess, angesetzt sind mehr als zehn Folgetermine.