Fifa

Im Privatjet zum Feiern nach Rio

Der Weltverband gerät weiter unter Druck und veröffentlicht überraschend den Report des Chefermittlers Garcia.

28.06.2017

Von SID

Frankfurt. Ein Party-Flug an den Zuckerhut, Millionenzahlungen auf das Konto eines Kindes: Der Fußball-Weltverband Fifa hat auf die Veröffentlichung bislang geheim gehaltener Erkenntnisse reagiert und den Untersuchungsbericht des früheren Fifa-Chefermittlers Michael Garcia gestern komplett freigegeben. Dadurch gerät vor allem der künftige WM-Gastgeber Katar erneut unter Druck.

Die Bild-Zeitung hatte Details des Garcia-Reports veröffentlicht und damit die Fifa in Zugzwang gebracht. Damit rückt der mittlerweile geschasste Richter Hans-Joachim Eckert in ein neues Licht.

Der Münchner, der beim Fußball-Weltverband unlängst von seinem Amt als Vorsitzender der rechtsprechenden Kammer der Ethikkommission entbunden worden war, hatte bei seiner Überprüfung des brisanten Dokuments, das die 2010 erfolgten Vergaben der WM-Endrunden 2018 (Russland) und 2022 (Katar) untersucht, keinerlei Anzeichen für eine Manipulation gefunden. Oder zumindest nicht so gravierende, dass eine Neuvergabe der Endrunden nötig gewesen wäre. Dabei sind die Indizien eindeutig, sie werfen einen weiteren Schatten auf die ohnehin kritisch beäugte Endrunde in fünf Jahren.

Brisante Geldtransfers

So sollen drei Mitglieder des damaligen Fifa-Exekutivkomitees in einem Privatjet des katarischen Fußball-Verbandes QFA nach Rio de Janeiro geflogen worden sein, Nobelunterkunft und Sause inklusive. Zudem landeten zwei Millionen Dollar auf dem Konto der 10-jährigen Tochter eines Fifa-Funktionärs. Ein anderer soll sich bei den Scheichs für eine Überweisung über mehrere Hunderttausend Dollar bedankt haben.

All das sind für die Fifa jedoch noch keine Gründe, um dem Wüstenstaat die WM 2022 zu entziehen. sid

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Erstellt:
28.06.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 43sec
zuletzt aktualisiert: 28.06.2017, 06:00 Uhr

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