Rettung

Im Notfall über den Radweg

Feuerwehr und Rotes Kreuz sind für die B 28-Sperrung nach Unterjesingen gerüstet.

16.08.2017

Von Uschi Hahn

Symbolbild: MAK - Fotolia.com

Symbolbild: MAK - Fotolia.com

Für Autofahrer sind sie lästig. Im Notfall aber könnten sie Leben kosten: Straßensperrungen, die wie derzeit auf der Bundesstraße B 28 zwischen Tübingen und Unterjesingen zu weiträumigen Umleitungen zwingen. Wir wollten von der Feuerwehr und vom Roten Kreuz wissen, wie sie auch in den kommenden Wochen bis zum Ferienende schnelle Hilfe gewährleisten, wenn es im Ammertal zu einem Notfall kommt.

„Wir reagieren flexibel“, sagt Lisa Federle, eine der leitenden Notärztinnen im Landkreis und Vorsitzende des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes. „Die Einsätze werden in der Leitstelle koordiniert.“ Dort auf dem Bildschirm sei die Position aller Rettungswagen und Notärzte erkennbar. In Sekunden müssen die Diensthabenden dann entscheiden, „wer am schnellsten am Einsatzort sein kann“, so Federle. „Manchmal schicken wir dann auch einen Wagen aus Herrenberg oder Rottenburg, wenn der schneller in Ammerbuch sein kann.“

Sondererlaubnis

Doch die medizinischen Rettungskräfte haben auch eine Sondererlaubnis. „Wir dürfen auch über den Radweg fahren“, sagt Federle über die eigentlich für Kraftfahrzeuge verbotene Ausweichstrecke, die im Ammertal zwischen Tübingen und Unterjesingen parallel zur gesperrten B 28 führt.

Darauf verlässt man sich bei der Feuerwehr nicht. Im Brandfall gilt zwar „das Örtlichkeitsprinzip“, wie Markus Mozer sagt, der bei der Tübinger Freiwilligen Feuerwehr zuständig für den vorbeugenden Brandschutz ist. Das heißt, dass grundsätzlich die Unterjesinger Abteilung ausrückt, wenn es dort brennt. Doch sobald mehr als ein Heckenbrand gemeldet wird, eilen die Feuerwehrleute der Abteilung Stadtmitte den Unterjesingern zu Hilfe.

Durch die Umleitung gehe jetzt aber zu viel Zeit verloren. „Auch ohne Stau bedeutet der Umweg eine Zeitverzögerung von zehn Minuten“, sagt Mozer. Damit im Notfall im Tübinger Stadtteil Unterjesingen nichts anbrennt, wird deshalb bis zur Aufhebung der Straßensperrung automatisch die Ammerbucher Freiwillige Feuerwehr mit alarmiert, sagt Mozer. Solche zusätzlichen Alarmschleifen seien nicht ungewöhnlich. Als zum Beispiel Bühl oder Hirschau von Tübingen aus wegen Straßenbaustellen nicht gut zu erreichen waren, sei die Rottenburger Wehr zur Unterstützung der kleineren Stadtteilwehren automatisch gerufen worden.

Das bedeutet aber nicht, dass die Retter aus der Stadt in den kommenden Wochen nichts mit Bränden oder Unfällen in Unterjesingen zu tun haben. „Wir rücken trotzdem aus“, sagt Mozer. Nur ist es dann nicht so schlimm, wenn die Löschfahrzeuge aus Tübingen im Stau zwischen Hirschau und Wurmlingen stecken.

Zum Artikel

Erstellt:
16.08.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 11sec
zuletzt aktualisiert: 16.08.2017, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport
Newsletter Wirtschaft: Macher, Moneten, Mittelstand
Branchen, Business und Personen: Sie interessieren sich für Themen aus der regionalen Wirtschaft? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Macher, Moneten, Mittelstand!