VfB Stuttgart

Im Kollektiv auf dem Weg nach oben

Die Profis mit dem Brustring ziehen in der 2. Liga auf und davon. Sie punkten mit spielerischer Klasse und gemeinschaftlichem Einsatz. Ist die Rückkehr in das Oberhaus nur noch Formsache?

20.02.2017

Von MATTHIAS JEDELE

Jubel beim VfB: Der Tabellenführer der 2. Bundesliga marschiert weiter zielstrebig in Richtung Wiederaufstieg. In Heidenheim gelang bereits der vierte Pflichtspielsieg in Serie. Foto: Eibner

Jubel beim VfB: Der Tabellenführer der 2. Bundesliga marschiert weiter zielstrebig in Richtung Wiederaufstieg. In Heidenheim gelang bereits der vierte Pflichtspielsieg in Serie. Foto: Eibner

Stuttgart. Vier Pflichtspiele, vier Siege. Der VfB Stuttgart ist perfekt aus der Winterpause gestartet. Nach dem hart umkämpften 2:1-Erfolg im Landesderby in Heidenheim und sechs Punkten Vorsprung auf den für den Aufstieg relevanten Platz drei ist der souveräne Tabellenführer der 2. Liga auf dem besten Weg zurück in das Oberhaus. 13 Spieltage vor dem Saisonende scheinen die Stuttgarter in vielen Bereichen bereits reif für die Bundesliga, nur punktuell hakt es noch ein wenig.

Die aktuelle Form

VfB-Trainer Hannes Wolf stellt den Teamgedanken klar in den Vordergrund und seine Kicker scheinen ihm aufrichtig zu folgen. Es fällt auf, wie die Stuttgarter ausnahmslos kämpfen, rackern, laufen und sich – wie in Heidenheim – bei Bedarf mit aller Macht in die Flugbahn des Balls werfen, wenn es nötig ist. Auch die Spieler, die selten oder gar nicht zum Zug kommen, sehen sich als Teil des großen Ganzen mit dem Ziel Aufstieg und stellen so persönliche Ansprüche hinten an. Spieltechnisch demonstriert der VfB seine Klasse, gepaart mit dem unbändigen Einsatzwillen.

Das geht noch besser

Aktuell drücken nur kleinere Schwachstellen. Die Außenverteidiger Emiliano Insua und Kevin Großkreuz haben mit schnellen Angreifern ihre liebe Mühe und Not. Während Insua seine Position offensiv interpretiert und sich regelmäßig mit Flanken in das Angriffsspiel mit einschaltet, merkt man Großkreutz an, dass ihm aktuell die Kraft und auch die technischen Möglichkeiten fehlen, sich auf der Außenbahn durchzusetzen. Vor dem Tor muss der VfB noch abgeklärter werden. Es werden zwar ausreichend Chancen erspielt, der Ertrag ist jedoch des öfteren mangelhaft.

Die Qualität der Mannschaft

Torwart Mitchell Langerak gehört sicherlich zu den besten der Liga. Auf der Linie macht ihm mit seinen Reflexen kaum einer etwas vor. Ausfallen sollte der Australier daher nicht, denn die etatmäßige Nummer zwei Jens Grahl ist verletzt (Außenmeniskusriss) und mit Benjamin Uphoff steht nur ein Torhüter mit Drittliga-Erfahrung als Backup zur Verfügung. Die stark verbesserte Abwehr hat großen Anteil am Anstieg der Formkurve. Sommerneuzugang Marcin Kaminski etablierte sich als zweiter Innenverteidiger neben dem jungen Abwehrchef Timo Baumgartl und ist dafür mitverantwortlich, dass die Defensive 2017 – inklusive Testspiele – erst zwei Gegentore hinnehmen musste. Das Mittelfeld ist das Prunkstück der Stuttgarter. Die Mischung aus „alten Hasen“ um VfB-Kapitän Christian Gentner (31 Jahre) und dem Japaner Hajime Hosogai (30) mit den „jungen Wilden“ Josip Brekalo (18), Anto Grgic (20), Julian Green (21), Takuma Asano (22), Carlos Manè (22) und Matthias Zimmermann (24) passt. Aufgrund der großen technischen Fähigkeiten haben die Gegner es oft schwer, den Angriffsplan der Stuttgarter zu durchschauen. Wie hoch die Qualität im VfB-Mittelfeld ist, zeigt auch die Tatsache, dass ein Edeltechniker wie Alexandru Maxim (26) derzeit über die Rolle des Jokers nicht hinauskommt. Im Sturm stehen mit Simon Terodde und Daniel Ginczek zwei Angreifer mit Erstligapotenzial im Kader. Egal ob sich Trainer Wolf für ein 4:5:1- oder auf ein 4:4:2-System entscheidet, diese beiden Offensivakteure gehören langfristig in die Startelf.

Die Lage der Liga

Mit Ausnahme von Hannover 96 (41 Punkte) und Union Berlin (38), das zurzeit einen Lauf hat und aus den vergangenen fünf Partien elf Punkte holte, zeigt sich der Rest des oberen Tabellendrittels konstant inkonstant. Die in der Hinrunde stark aufspielenden Braunschweiger und Heidenheimer holten 2017 jeweils nur magere drei Punkte und auch Dresden konnte im aktuellen Kalenderjahr nur schlappe vier Zähler verbuchen.

Das Restprogramm

Der VfB hat noch sieben Heim- und sechs Auswärtsspiele zu bestreiten. Als schwierigste Aufgaben stehen die Partien in Braunschweig (06.03.), in Hannover (14.05.) und zu Hause gegen Union Berlin (21.04. bis 24.04.) auf dem Programm.

Die Prognose

Der VfB Stuttgart steigt auf, weil er im Vergleich zu den Konkurrenten den besten Kader hat und auch in der Breite gut aufgestellt scheint. Läuft es relativ „normal“, kann der VfB vielleicht in Nürnberg (28.04. bis 01.05.) den Aufstieg feiern.

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Erstellt:
20.02.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 02sec
zuletzt aktualisiert: 20.02.2017, 06:00 Uhr

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