Konjunkturumfrage

Handwerk mit starkem Jahresabschluss

Die Betriebe der Region haben 2016 gut gefüllte Auftragsbücher, hervorragende Auslastung und ein sattes Umsatzplus verbucht.

16.02.2017

Von ST

Rund 70 Prozent der Metall- und Elektrobetriebe der Region rechnen auch in diesem Jahr mit guten Geschäften.Bild: Schneider

Rund 70 Prozent der Metall- und Elektrobetriebe der Region rechnen auch in diesem Jahr mit guten Geschäften.Bild: Schneider

„Wir können mit dem abgelaufenen Jahr wirklich zufrieden sein“, kommentiert Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, die jüngste Konjunkturumfrage. Besonders gut ist die Stimmung im Bau- und Ausbaugewerbe und bei gewerblichen Zulieferern.

Zwei Drittel der befragten Betriebe bewerteten die Geschäftslage im vierten Quartal 2016 mit gut. Der Anteil der Unzufriedenen ging im Vergleich zum Vorjahr von 6,6 auf 5,0 Prozent zurück. Der Konjunkturindikator der Handwerkskammer, der Lagebeurteilungen und Erwartungen zusammenfasst, konnte sich im Jahresverlauf von 55,9 auf 61,3 Punkte verbessern.

Trotz allgemeiner Zuversicht stellen sich die Betriebe auf ein etwas langsameres Wachstumstempo ein. Wie im Vorjahr erwarten rund 80 Prozent der Unternehmen eine zumindest stabile Auftragslage. Mit Zuwächsen rechnen allerdings derzeit nur noch 23,9 Prozent (Vorjahr: 27,7). Deutlich skeptischer als vor zwölf Monaten fällt die Umsatzprognose aus: 28,5 Prozent der Betriebe stellen sich auf geringere Einnahmen ein (Vorjahr: 19,8 Prozent), jeder Fünfte erwartet ein Plus (Vorjahr: 29,2 Prozent).

„Damit bewegen wir uns im Rahmen der saisonalen Schwankungen, die für ein Winterquartal üblich sind“, betont Herrmann. Aufgrund gestiegener Realeinkommen und niedriger Zinsen halten die Befragten einen Einbruch bei der privaten Nachfrage für eher unwahrscheinlich. Optimistisch sind auch die gewerblichen Zulieferer gestimmt: Nach zwei schwächeren Quartalen zu Jahresbeginn rechnen nun rund 70 Prozent der Metall- und Elektrobetriebe mit guten Geschäften.

Unverändert gut läuft es für die Bau- und Ausbaubetriebe, die mit den gewerblichen Zulieferern das Spitzentrio bilden. Sechs der acht Handwerksgruppen liegen mit ihren Beurteilungen über den Werten von 2016. Nur Gesundheitshandwerker, Friseure, Maßschneider und Fotografen bleiben unter Vorjahresniveau. Eine ähnliche Verteilung zeigt sich bei den Erwartungen: Neben dem Kfz-Gewerbe äußern sich Dienstleistungsbetriebe vergleichsweise skeptisch. Alle anderen Branchen erwarten bessere Geschäfte als vor einem Jahr.

Die Unsicherheit nehme angesichts des Ausstiegs der Briten aus der Europäischen Union, der Ankündigungen des neuen US-Präsidenten oder der Wahlen in der Eurozone deutlich zu, warnt Herrmann. „Der Brexit oder ein wiedererstarkter Protektionismus bliebe nicht ohne Folgen für das regionale Handwerk. Über die konkreten Auswirkungen kann man aber zurzeit nur spekulieren.“ Von einer allgemeinen Verunsicherung der Unternehmen sei aber nichts zu spüren, so Herrmann.

Die 13 700 Handwerksbetriebe in den Kreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb erwirtschaften 8,6 Milliarden Euro, Umsatz, beschäftigen 76 000 Mitarbeiter und bilden 5000 junge Menschen aus.

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Erstellt:
16.02.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 11sec
zuletzt aktualisiert: 16.02.2017, 01:00 Uhr

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Anne Bauer 16.02.201710:10 Uhr

Mein Mann ist Handwerker, deswegen kenne ich mich mit dem Thema etwa aus.
Mein Mann arbeitet alleine und kann alles, was mit Hausrenovierung zu tun hat. Er sagt, es gab die Zeit - am Anfang seiner beruflichen Laufbahn - als er zusätzlich zu den Stunden, die er bei dem Auftraggeber gearbeitet hat, noch in einen Baumarkt fahren musste. Das hat ihm viel Zeit gekostet und er könnte weniger Aufträge annehmen als sonst. Jetzt ist es anders. Und das erklärt diesen Aufschwung. Die Baustoffe bestellt man online oder über ein App, wie bei www.kemmler.de . Der Händler hat auch eine Niederlassung in Tübingen. Da musste mein Mann öfter hin.

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