Kühn tritt wieder an

Grünen-Kandidat für die Bundestagswahl gewählt

Mit einer überwältigender Mehrheit von 97,8 Prozent haben die Grünen im Wahlkreis Tübingen Chris Kühn zum Kandidaten für die Bundestagswahl 2017 gewählt. Kühn hatte bei der Wahl am Freitagabend in der Uhlandstraßen-Aula keinen Gegenkandidaten.

04.07.2016

Von bkn

Chris Kühn. Archivbild: Metz

Chris Kühn. Archivbild: Metz

Tübingen. „Das ist der Lohn für den guten Job, den er seit Jahren macht“, sagten Parteifreunde am Freitagabend. Da hatte der Bundestagsabgeordnete Chris Kühn gerade 97,8 Prozent der Stimmen bekommen. 45 der 46 Wahlberechtigten, die in die Aula gekommen waren, stimmten für ihn, einer enthielt sich.

Nach einer kurzen Einführung von Vorstandsmitglied Wolfgang Raiser übernahm Sabine Schlager die Wahlleitung. Sie erklärte die Regularien, ließ Auszähler, Zeugen und Schriftführerin wählen und übergab dann an den Kandidaten. Chris Kühn präsentierte den Mitgliedern in einer etwa 20-minütigen Rede seine politischen Positionen.

„Ich glaube“, begann er, „man muss heute über Europa reden.“ Nach dem Brexit könne man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Der Weg zurück zum Nationalstaat sei falsch, sagte Kühn. Im Gegenteil: „Das Europäische Parlament braucht mehr Macht und Einfluss.“

In der Flüchtlingsarbeit sei er auf seine Heimatstadt Tübingen stolz, bekannte Kühn. Es habe sich hier eine „Willkommensarchitektur“ herausgebildet, die Vorbild sein könne für andere. Ein Anliegen ist ihm die Wohnungsnot. „Ich will keine Städte nur für Reiche“, betonte er. Der Bund müsse in den sozialen Wohnungsbau investieren. Das Französische Viertel nannte er ein Vorbild. So müsse es bundesweit funktionieren. Weitere Modelle für sozialen Wohnungsbau seien Innenverdichtung und gemeinnütziger Wohnungsbau.

Kühn plädierte für die Regionalstadtbahn: „Städte wie Hechingen, Reutlingen und Tübingen werden dadurch zusammenrücken.“ Man müsse die Planung vorantreiben. „Wenn das Geld kommt, sind wir als erste an der Reihe.“ Braunkohlebergwerke dürften nicht weiter betrieben werden, sagte er zum Klimaschutz. „So werden wir unsere Klimaziele nie erreichen.“

Auf die Nachfrage, ob er sich eine schwarz-grüne Koalition im Bund vorstellen könne, sagte Kühn, die Grünen führten einen eigenständigen Wahlkampf. Aber: Man müsse die große Koalition ablösen, denn an Österreich sehe man, welche rechtspopulistischen Folgen sie haben könne.

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Erstellt:
04.07.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 55sec
zuletzt aktualisiert: 04.07.2016, 01:00 Uhr

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