Kommentar

Große Stille statt Applaus

Sportler mit viel Ballgefühl fühlen sich oft überall da wohl, wo Bälle rollen oder fliegen. Franz Beckenbauer beispielsweise ist ein ausgezeichneter Golfer – und längst nicht der einzige einstige Profikicker, der auch mit dem Schläger glänzt.

19.08.2017

Von WS

Die früheren Wimbledonsieger Boris Becker und Michael Stich schwingen auch gut und lochen sauber ein.

Vom besten deutschen Basketballer würde man natürlich eine ähnliche Geschmeidigkeit beim Umgang mit Bällen jeder Größe und Couleur erwarten. Auch Dirk Nowitzki steht in Dallas gerne am Abschlag und drischt auf die kleine weiße Kugel mit der harten Kunststoffschale ein. Und wie?!

In einem Interview hat er sehr sympathisch all seine Schwächen eingestanden. Landet der Golfball im Bunker, ist es ein Drama: „Mit dem Sandwedge komme ich einfach nicht zurecht. Da beginnt für mich eine Leidenszeit und auch für jene, die mit mir spielen.“

Golf ist für ihn freilich der perfekte Ausgleich zum Basketball. Vogelgezwitscher, Natur und Ruhe statt stickiger Hallen mit ohrenbetäubendem Zuschauerlärm. Der härteste Gegner ist nun die eigene (oft wenig gehorchende) Motorik. Und ein 2,13-Meter-Körper ist für Golf sicher nicht die Idealgröße. Der Würzburger trägt’s mit Fassung: „Beim Golf kenne ich keinen Applaus.“

Der 39-Jährige ist schon jetzt eine Basketball-Legende. Als Golfer wird er nie einen Blumentopf gewinnen. Was sich dank Nowitzki lernen lässt: Demut ist die wichtigste Voraussetzung, um besser zu werden. Wenn auch manchmal nur sehr, sehr langsam.

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Erstellt:
19.08.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 36sec
zuletzt aktualisiert: 19.08.2017, 06:00 Uhr

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