2. Liga

Griff nach der Schale: VfB vor dem Meisterstück

Den Stuttgartern reicht zum Schluss ein Punkt gegen Würzburg zur Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. Sie wollen aber mit dem Titel feiern.

20.05.2017

Von WS

So sieht sie aus, die Trophäe für den Zweitliga-Meister: Die so genannte kleine Salatschüssel misst rund 50 Zentimeter im Durchmesser und wiegt etwa achteinhalb Kilogramm. Foto: Eibner

So sieht sie aus, die Trophäe für den Zweitliga-Meister: Die so genannte kleine Salatschüssel misst rund 50 Zentimeter im Durchmesser und wiegt etwa achteinhalb Kilogramm. Foto: Eibner

Stuttgart. Hier die ausgelassen feiernde Meistermannschaft, und gleich daneben niedergeschlagen auf dem Rasen tieftraurige Absteiger: Ein größerer sportlicher Kontrast ist nicht vorstellbar.

Beim Zweitliga-Saisonfinale läuft morgen in der Stuttgarter Arena alles genau darauf hinaus: Ein Punkt gegen den Tabellenvorletzten Würzburger Kickers reicht Spitzenreiter VfB zum Bundesliga-Aufstieg, ein standesgemäßer Sieg mit größter Wahrscheinlichkeit zum Meistertitel. Für Würzburg wäre damit der Gang in die dritte Liga besiegelt.

Nach dem ersten Abstieg 1975 hatte es zwei Jahre gedauert, ehe die Mannschaft mit dem roten Brustring den Wiederaufstieg schaffte, damals als Meister der zweiten Liga Süd. Das Team von Trainer Hannes Wolf könnte also erstmals in der inzwischen eingleisigen Spielklasse den Titel holen. Und genau das ist auch der VfB-Anspruch. „Wir alle sind Sportler und wollen natürlich das Maximale erreichen“, sagt Sportvorstand Jan Schindelmeiser. „Als Erster aufzusteigen, die Schale zu bekommen, das ist das große Ziel“, betonte jetzt auch noch einmal Trainer Hannes Wolf.

Genau wie heute für den FC Bayern in der Fußball-Bundesliga gibt es morgen auch für den Zweitliga-Ersten eine Meisterschale, die in Anlehnung ans weit bekanntere Erstliga-Format „kleine Salatschüssel“ genannt wird. Seit Ende der Saison 2008/2009 wird sie überreicht, erstmals an die Mannschaft des SC Freiburg. Die Schale wiegt etwa achteinhalb Kilogramm. Mit rund 50 Zentimetern ist der Durchmesser etwas geringer als bei der Bundesliga-„Salatschüssel“, deren Rand vergrößert werden musste, um Platz für die Gravuren neuer Titelgewinner zu schaffen.

Gefertigt wurde die Zweitliga-Schale von Adolf Kunesch aus Rodenbach in Hessen. Die sieben erhabenen „Strahlen“ stehen für die Tugenden, die der Künstler für unerlässlich hält, um die Meisterschaft zu gewinnen: Leidenschaft, Teamgeist, Nervenstärke, Siegeswille, Technik, Taktik und Durchsetzungsvermögen.

Auch wenn es ab und zu an der einen oder anderen Qualität mangelte, sind der VfB und Hannover 96 als Bundesliga-Absteiger der vergangenen Saison auf dem Sprung zurück nach oben. Beide Teams haben 66 Zähler, die 96er, denen in Sandhausen ebenfalls schon ein Punkt zum Aufstieg reicht, liegen in der Tordifferenz um vier Treffer hinter den Stuttgartern.

Damit der VfB sich den direkten Aufstieg noch verbaut, müsste es schon zu einer kleinen Fußball-Sensation kommen. Denn drei Punkte und zehn Tore beträgt der Vorsprung auf Eintracht Braunschweig auf auf Relegationsrang drei. Und die Würzburger haben im Jahr 2017 noch kein Spiel gewonnen. Weil auch die Partie morgen (15.30 Uhr/Sky) ausverkauft ist, wird der VfB als erster Zweitligist die Schallmauer von 50 000 Zuschauern im Schnitt durchbrechen.

Kleiner Schönheitsfehler an der Erfolgsgeschichte ist ausgerechnet das Spiel in Würzburg zum Hinrunden-Abschluss: Die 0:3-Niederlage war blamabel für den völlig indisponierten VfB, der nie ins Spiel fand. Damals lagen die von Ex-Profi Bernd Hollerbach trainierten Unterfranken mit 27 Punkten noch auf einem beruhigenden sechsten Tabellenplatz.

Noch schlechter als der KSC

Seitdem jedoch hat der Aufsteiger nur noch sieben magere Punkte geholt. Die Würzburger sind damit eindeutig Schlusslicht der Rückrundentabelle – und noch schlechter als die schon als Absteiger feststehenden Karlsruher (11 Punkte), die morgen in Braunschweig spielen. Selbst der Würzburger Basketball-Superstar Dirk Nowitzki hatte den Kickers vor dem letzten Heimspiel gegen Sandhausen (0:1) per Videobotschaft Mut gemacht – vergebens.

Der Totalabsturz erinnert ein wenig an die Bundesliga-Abstiegssaison des VfB 2016 unter Trainer Jürgen Kramny: In den letzten neun Spielen holten die Stuttgarter nur einen Punkt . . .

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Erstellt:
20.05.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 44sec
zuletzt aktualisiert: 20.05.2017, 06:00 Uhr

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