Alpin

Graller hat Ski-Damen im Griff

Neuer Kommandogeber, frischer Wind: Klare Ansagen kurz vor dem Start in den Olympia-Winter.

07.10.2017

Von THOMAS GRUBER

Neuer Cheftrainer der Ski-Damen: Jürgen Graller. Foto: dpa

Neuer Cheftrainer der Ski-Damen: Jürgen Graller. Foto: dpa

Sölden. Mit den Schneebedingungen oben am Rettenbachgletscher sind sie aktuell sehr zufrieden. Die Vorfreude auf den Auftakt in den Alpinen Ski-Weltcup hoch über Sölden, der bereits in drei Wochen ansteht, ist spürbar. In der Mannschaft des Deutschen Ski-Verbandes (DSV) hat sich vor allem im Frauenbereich etwas getan. Nach zuletzt reihenweise enttäuschenden Ergebnissen musste Bundestrainer Markus Anwander gehen, auf ihn folgte seit dem Frühjahr Jürgen Graller. Der 46-jährige Diplomtrainer aus dem steirischen Schladming war 18 Jahre lang für den Österreichischen Ski-Verband tätig.

Graller wirkt sehr überzeugend, wenn er sagt: „Ich fühl mich seit April richtig glücklich, ich hab den besten Job, den man machen kann.“ Dabei weiß der neue Damen-Chefcoach, dass er eine schwierige Mission übernommen hat. „Wir haben in drei Disziplinen nur eine einzige Athletin unter den Top 30 – und das ist jeweils die Vicky Rebensburg“, so Graller, der seine Krallen schon gelegentlich ausgefahren und einiges innerhalb des Teams umgekrempelt hat: „Es darf nichts zur Routine werden!“, lautet sein Credo, der als persönliches Ziel ausgibt: „Ich will die Damen dort hinführen, wo sie schon einmal waren.“

Dass er mit mehr als nur einer Frau, nämlich Vicky, zu den Olympischen Spielen im Februar fahren wird, davon geht er aus, auch wenn die Qualifikations-Normen (einmal unter den besten acht oder zweimal unter die Top 15) nach wie vor Gültigkeit hätten. Allerdings muss Graller wegen des Team-Wettbewerbs ohnehin einer zweiten Athletin ein Ticket geben. Der Konkurrenzkampf unter den Talenten ist entbrannt. Thomas Gruber