Tübingen

Gigantismus?

Oberbürgermeister Boris Palmer führte bei „Kennen Sie Tübingen?“ durch vier Quartiere, in denen sich in den vergangenen Jahren einiges verändert hat (3. August).

08.08.2017

Von Udo Halbscheffel, Tübingen

Den OB als Stadtführer zu engagieren, war eine gute Idee. Kenntnisreich und eloquent führte er eine stattliche Anzahl Tübinger Bürger durch vier städtische Brachen, die in letzter Zeit bebaut wurden oder gerade werden. Noch wenig Konturen zeigte nur der ehemalige Güterbahnhof. Ein Gebäude steht schon: Die historische Güterhalle. Die Frage, wann dort das Stadt-Archiv einziehen werde, gab Boris Palmer an Dagmar Waizenegger weiter. Die antwortete vage: 2019 oder 2020.

Während die Radler-Gruppe auf den Hybridbus wartete, der die Nichtradler statt in die Schaffhausenstraße in die Bismarckstraße gefahren hatte, konnte man über das am Neubau der Firma Syss angebrachte Logo rätseln (The pentest experts). Die Vokabel ,pentest‘ fand ich in keinem Wörterbuch. Sinn macht aber: penetration test experts – die Firma Syss bietet Lösungen, die das kriminelle Eindringen in die Computer-Netze von Banken verhindern.

Die letzte Station der Führung erreichte ich, indem ich den Neckar radelnd auf dem Bankmann-Steg überquerte. Ein nicht alltägliches Erlebnis. In der Alten Weberei musste ich daran denken, wie beschwerlich die Arbeit im Büro der Pleite gehenden Egeria gewesen war, wenn man vom Verkehrslärm der Nürtinger Straße beim Telefonieren heftig gestört wurde. Da hat das Viertel doch sehr an Qualität gewonnen.

Dennoch bleibt für mich am Ende die Frage: Haben wir in Tübingen mit der von Palmer gelobten Veränderungs-Dynamik bereits die Schwelle zum Gigantismus überschritten?

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Erstellt:
08.08.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 43sec
zuletzt aktualisiert: 08.08.2017, 01:00 Uhr

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