Ärger um Palmer
Gewerkschaft will kein Grußwort zum 1. Mai
Wieder Wirbel um Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer: Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Tübingen will auf ein Grußwort des Grünen-Politikers bei den Feierlichkeiten am 1. Mai dieses Jahr verzichten.
Tübingen. «Der DGB will kein Grußwort von mir am 1. Mai hören. Grund: Mein «Flüchtlingskrisengerede» sei «scheinheilig»», beschwerte sich Palmer am Donnerstag auf Facebook. Daher habe man «lieber den Landrat oder die erste Bürgermeisterin» eingeladen, die hätten aber - im Gegensatz zu ihm selbst - keine Zeit für den DGB.
Der Tübinger DGB-Kreisvorstand habe sich demokratisch gegen ein Grußwort Palmers aufgrund «seiner Äußerungen und seiner Haltung zur Flüchtlingspolitik» entschieden, sagte Peter Fischer, DGB-Regionsgeschäftsführer Südwürttemberg der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Fischer antwortete Palmer in dem sozialen Netzwerk: «Mir ist nicht bekannt, dass der DGB Kreisvorstand Sie als Stadtoberhaupt eingeladen hätte. Demzufolge können Sie auch nicht - mit welcher Begründung auch immer - ausgeladen worden sein.»
Palmer hatte einen härteren Kurs in der Flüchtlingspolitik und ein Ende der unkontrollierten Einwanderung gefordert - und damit scharfe Kritik nicht zuletzt aus den eigenen Reihen geerntet.