Gesundheit

Geschützt gegen Malaria

Tübinger Tropenmediziner testeten eine neue Malaria-Prophylaxe. Mit Erfolg.

29.03.2017

Von Ulrich Janßen

Ein Wirkstoff namens DSM265 könnte in Zukunft die Palette der Malaria-Mittel bereichern, die vor einem Tropenurlaub eingenommen werden. Die Substanz, die von mehreren Forschergruppen auf der ganzen Welt entwickelt wurde und zur Zeit im Besitz einer von der Gates-Foundation unterstützten gemeinnützigen Vereinigung ist, wurde von Tübinger Tropenmedizinern getestet. Sie ist, sagte Prof. Peter Kremsner vom Institut für Tropenmedizin der Universität Tübingen gestern dem SCHWÄBISCHEN TAGBLATT, „gut verträglich und wirkt zu 100 Prozent“. Allerdings ist die Gruppe der Probanden mit 21 Personen noch relativ klein und der 100-prozentige Schutz wurde nur erreicht, wenn das Medikament einen Tag vor der Infektion eingenommen wurde. DSM265 soll perspektivisch auch für die Langzeitprophylaxe eingesetzt werden. Herkömmliche Malariamittel müssen teilweise täglich geschluckt werden und wirken nicht mehr gegen alle Malariatypen. Kremsner erinnerte daran, dass man bei der Suche nach neuen Mitteln „schon oft Schiffbruch“ erlitten habe. In diesem Fall sei er aber sehr optimistisch. Das neue Mittel blockiert die Synthese eines Baustoffs, den der Malaria-Erreger für seine Vermehrung benötigt.