Tübingen

Genau das Gegenteil

Und weiter geht die Debatte um den „Weckruf“ des Tübinger Theologen Prof. Hans Küng vom 1. März – hier eine Reaktion auf den Leserbrief von Jochen Hilberath.

13.03.2017

Von Roland Wittel, Tübingen

Es gab nicht nur Lehrentwicklungen, sondern auch Lehrentscheide. Aber diese lehnt Herr Küng ab. Ich habe es selbst gehört, wie er in einer Predigt zum Dreifaltigkeitssonntag alle Dogmen zur Trinität als falsch abgetan und seine eigene Meinung verkündigt hat. Das war dann aber nichts anderes als eine Art Modalismus, der schon Anfang des 3. Jahrhunderts als häretisch verurteilt wurde. Deswegen hat es auch nichts mit Selbstgerechtigkeit zu tun, wenn ich behaupte, dass Herr Küng wesentliche christliche Glaubenswahrheiten ablehnt, sondern er selbst sagt es ganz offen. Ich brauche auch keine Theologie zu studieren, um zu sehen, dass die Haltung von Küng zur Sterbehilfe genau das Gegenteil ist von dem, was die katholische Bischofskonferenz dazu sagt.

Er kann ja seine Meinung haben. Sich aber als katholisch zu verkaufen, wenn man im Denken und Tun offensichtlich gegenteiliges vertritt, dafür hab ich kein Verständnis. (…) Ich will mich von ihnen auch nicht als unwissenden Laien abstempeln lassen. Erstens hab ich doch ein wenig Philosophie und Theologie studiert und zweitens habe ich Sie dafür zu oft in der Johanneskirche reden hören. Und jedes Mal hab ich gedacht: Da darf der Herr Hilberath laut Zweitem Vatikanischem Konzil und dem aktuellen Kirchenrecht gar nicht da vorne stehen und dann nutzt er auch noch die Hälfte von der Predigt, um über die Amtskirche und über Rom zu schimpfen.