Gleichstellung

Geld und Geschlecht

Die Tübinger Stadtverwaltung führt das Gender Budgeting ein.

24.06.2017

Von sg

Auch beim Tübinger Haushalt soll künftig darauf geachtet werden, dass die Geschlechter gerecht behandelt werden. Die Fraktion von AL/Grünen hatte im Oktober 2016 den Antrag gestellt, das sogenannte Gender Budgeting zu prüfen, und vorgeschlagen, mit Sportfreianlagen zu beginnen. Die Verwaltung antwortete nun mit einer wohlwollenden Vorlage. Die Gleichstellungsbeauftragte Lucia Köberlein sagte, sie werde es bei der Umsetzung der EU-Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern und im Zuge der Einführung der doppelten Haushaltsführung beachten.

Ulrike Baumgärtner (AL/Grüne) zeigte sich zufrieden. Ein schrittweises Vorgehen sei sinnvoll. Ulrike Ernemann (CDU) stimmte zu, was Dorothea Kliche-Behnke überraschte: „Ich habe noch nicht erlebt, dass jemand von der CDU dem Gender Budgeting positiv gegenüber steht.“ Die SPD-Stadträtin war als einzige nicht zufrieden: „Das kann heute nur ein erster Aufschlag sein.“ Da müsse noch viel konkretisiert werden. Und warum eigentlich Sportaußenanlagen? wollte Kliche-Behnke wissen. Seien Fußball-Plätze männlich, wo doch die Fußballerinnen aus Derendingen und Lustnau erfolgreich seien? Das Thema müsse breiter angelegt werden. Gerlinde Strasdeit (Linke) forderte konkrete Verbesserungen für Erzieherinnen und Altenpflegerinnen statt einer „neuen Gleichstellungsbürokratie“. Dietmar Schöning (FDP) zweifelte die Wirksamkeit an.