Stuttgart

Verlieren verboten: Derby-Brisanz zwischen VfB und KSC

Die Sache ist klar: Der VfB muss - der KSC auch.

07.04.2017

Von dpa/lsw

Marc-Patrick Meister. Foto: Christoph Schmidt/Archiv dpa/lsw

Marc-Patrick Meister. Foto: Christoph Schmidt/Archiv dpa/lsw

Stuttgart. Schon die sportliche Ausgangslage vor dem Baden-Württemberg-Derby am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) könnte kaum brisanter sein. Nach fünf Spielen in Serie ohne Sieg braucht Stuttgart dringend wieder einen Dreier im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga. Fährt Karlsruhe allerdings ohne Punkte wieder in die Heimat, würde dem Tabellenletzten mehr denn je der Absturz in die 3. Liga drohen. Viel mehr Spannung geht nicht.

«Wichtig ist, dass der VfB Stuttgart am Sonntag elf Spieler auf dem Platz hat, die brennen», sagte Trainer Hannes Wolf am Freitag. Der junge Coach hat allerdings ein Problem: Er hat keine Ahnung, wie der KSC spielen wird. Nach der Freistellung von Mirko Slomka am vergangenen Dienstag reisen die Badener mit dem neuen Trainer Marc-Patrick Meister zum VfB. Das Spielsystem der Karlsruher vorherzusehen «wäre reine Spekulation», sagt Wolf. «Wir müssen auf alles vorbereitet sein.»

Dabei kennt Wolf den neuen Hoffnungsträger des KSC ziemlich gut. Meister hatte von 2013 bis 2015 die U19 des BVB trainiert, Wolf war während dieser Zeit U17-Coach des Revierclubs. Anschließend wurde der 35-jährige Wolf als A-Jugend-Coach Nachfolger des 36-jährigen Meister, als dieser 2015 zurück zum KSC wechselte. Wie sein früherer Vereinskollege die schwer angeschlagenen Badener nun wieder zurück zum Erfolg führen will, ist aber auch dem Stuttgarter Coach ein Rätsel.

Fünf Punkte trennen den KSC bereits vom Relegationsplatz. Slomka war zuletzt nicht viel eingefallen, um den Traditionsclub vor dem erneuten Absturz in die Drittklassigkeit zu bewahren. Meister machte aus seiner Derby-Taktik am Freitag zwar ein großes Geheimnis. Der ehemalige Co-Trainer Slomkas deutete aber einen Teil seines Plans an. Er will den qualitativ deutlich stärker besetzten VfB wohl auf das Niveau des Tabellenletzten herunterziehen.

«Dass man sich vielleicht doch an der einen oder anderen Stelle fragt, welche Mannschaft ist im oberen und welche Mannschaft im unteren Tabellendrittel», sagte der Coach. Das funktioniert über Leidenschaft, die der KSC sieben Spieltage vor Schluss dringend wiederentdecken sollte. VfB-Trainer Wolf jedenfalls ist sich sicher, dass das am Wochenende der Fall sein wird: «Die werden fighten ohne Ende.» Dass er dabei auf seinen Mittelfeldstrategen Anto Grgic verzichten muss, ist sicher kein Nachteil für die Gäste. Der Schweizer fällt wegen einer Oberschenkelverletzung aus.

Unabhängig von Personal- und Taktikdiskussionen blicken die Fußball-Fans in Baden-Württemberg gebannt auf das Derby der beiden Erzrivalen. Mindestens 6000 Anhänger werden den KSC nach Schwaben begleiten, rund 1000 Polizisten sollen im und rund um das Stadion für Sicherheit sorgen. Die Deutsche Polizeigewerkschaft rechnet mit 600 gewaltbereiten Fans in der seit Wochen ausverkauften Mercedes-Benz Arena - und kündigte eine harte Gangart der Beamten an. «Gewaltbereite werden im und rund um das Stadion keine Freude haben», sagte der Landesvorsitzende Ralf Kusterer.

Marc-Patrick Meister. Foto: Christoph Schmidt/Archiv dpa/lsw

Marc-Patrick Meister. Foto: Christoph Schmidt/Archiv dpa/lsw

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Erstellt:
07.04.2017, 15:35 Uhr
Aktualisiert:
07.04.2017, 16:11 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 24sec
zuletzt aktualisiert: 07.04.2017, 16:11 Uhr

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