Es dauert länger

Gäubahn-Ausbau nicht vor 2020 abgeschlossen

Der Ausbau der Gäubahn- Strecke verzögert sich. Die Inbetriebnahme des zweigleisigen Ausbaus der Strecke Horb-Neckarhausen plant die Deutsche Bahn derzeit für das Jahr 2020. Ursprünglich war mal das Jahr 2017 anvisiert.

06.02.2016

Gäubahn-Ausbau nicht vor 2020 abgeschlossen

Ergenzingen. Diese aktuelle Mitteilung kommt von Matthias Gastel, dem Sprecher für Bahnpolitik bei den Grünen im Bundestag. Gastel vertritt als Abgeordneter den Wahlkreis Nürtingen/Filder. Mehr Klarheit erwarten sich alle Beteiligten von der Veröffentlichung des Bundesverkehrswegeplans 2015. Wie die Kennzeichnung zeigt, ist diese Veröffentlichung längst überfällig, ein Jahr laut Gastel. Das Bundesverkehrsministerium habe nun den 14. März dafür angekündigt.

Dass dieser Termin nach der Landtagswahl liegt, verspreche nicht unbedingt Gutes, sagte gestern Sebastian Walter, Gastls Mitarbeiter. Nach seinen Informationen sei der Plan nämlich fertig.

Matthias Gastl unterstellte in einer gestern versandten Pressemitteilung der CDU Täuschung: „Die CDU treibt ein doppeltes Spiel. Im Wahlkampf inszeniert sich CDU-Spitzenkandidat Wolf als Baumeister, in Wirklichkeit blockiert das unionsgeführte Bundesverkehrsministerium die Weiterplanung der Gäubahn. Mit den immer wieder neuen Verzögerungen beim Bundesverkehrswegeplan ist die bisherige Terminkette bei der Gäubahn inzwischen zu Fall gebracht worden. Während das Land in Kooperation mit der Bahn einen Interimsfahrplan aufgegleist hat, blockiert die Bundesregierung weitere Schritte zu einer besseren Verbindung zwischen Stuttgart und Zürich.“

Die von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt verursachten Verzögerungen beim Bundesverkehrswegeplan sorgten für Unsicherheit bei den Planern. Die weiteren Ausbauarbeiten auf der Gäubahn verzögerten sich, weil sie von der Bewertung im Bundesverkehrswegeplans abhängig seien. Die Erfüllung des Lugano-Vertrags, dass der Zug die Strecke Zürich-Stuttgart innerhalb von 2 Stunden und 15 Minuten schaffen muss, rücke damit in weite Ferne.

Gastel hat seine Kenntnisse aus einer Anfrage, die er an den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für Baden-Württemberg Sven Hantel gerichtet hatte. Hantel weist darauf hin, dass das Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der Strecke Horb-Neckarhausen in Arbeit ist. Vorbehaltlich des Baurechts und der Finanzierung durch den Bund „erscheint aus heutiger Sicht eine Inbetriebnahme für den Abschnitt Horb-Neckarhausen in 2020 machbar“, schrieb Hantel.

Eine Beruhigung hat Hantel für Gäubahn-Nutzer: Der Ausbau ist unabhängig von der Inbetriebnahme des Tiefbahnhofs Stuttgart 21.

Für Ergenzingen bedeuten die Verzögerungen eine Verlängerung des derzeit geltenden und für den Ort ungünstigen Interimsfahrplans. Ob es nach 2020 wieder besser wird? Möglich müsste es sein, meint Walter. Denn dann fahren die Züge zwischen Stuttgart und Zürich schneller und könnten sich wieder einen Halt mehr erlauben.gef