Im Zweifel milde

Fußball: Dominik Schaal (SV Pfrondorf) und sein Einsatz im DFB-Pokalfinale

Viel Lob erhielten beim DFB-Pokalfinale Schiedsrichter Marco Fritz und seine Assistenten. Einer davon war Dominik Schaal (SV Pfrondorf). An dessen Seitenlinie kam es zu einer der umstrittensten Szene des Spiels.

23.05.2016

Von Tobias Zug

Konzentriert: Dominik Schaal (vorne rechts) beim Einlaufen mit Dortmundern und Münchenern und Pokalträgerin Natalie Geisenberger. Bild: Ulmer

Konzentriert: Dominik Schaal (vorne rechts) beim Einlaufen mit Dortmundern und Münchenern und Pokalträgerin Natalie Geisenberger. Bild: Ulmer

Berlin. Dominik Schaal ist kein großer Redner und Erzähler, der mit Geschichten und Anekdoten Menschen fesselt. Selbst nach seinem Einsatz bei einem der größten nationalen Sportereignisse, dem Fußball-DFB-Pokalfinale, belässt es der Pfrondorfer Schiedsrichter-Assistent bei erwartbaren Beschreibungen wie „großartiges und einmaliges Erlebnis“ und „Kribbeln im Bauch“, das er beim Einlaufen verspürt habe.

Aber ja: Die Szene mit Franck Ribéry und Gonzalo Castro an der Seitenlinie – an seiner Seitenlinie –, die habe er schon genau gesehen. Der Bayern-Kicker drückte da dem Dortmunder den Finger ins Auge. Rot forderten die Dortmunder und sicher einige Neutrale, mildere oder gar keine Strafe die Münchener und wohl auch einige Neutrale. „Für uns war das grenzwertig“, sagte Schaal, „ich hätte auch so entschieden wie mein Schiedsrichterkollege.“ Marco Fritz zeigte beiden Spielern die gelbe Karte. Nach Schaals Meinung habe er dabei nicht gefragt. „Es ist eine fifty-fifty-Entscheidung zwischen Gelb und Rot“, sagte Schaal, „und wenn man sich nicht ganz sicher ist, dann soll man die mildere Strafe wählen.“

Nach dem Spiel seien jedenfalls Vertreter beider Parteien auf Schaal und seine Kollegen zugekommen und hätten ihnen zu ihrer Leistung gratuliert. „Da war gar keine Diskussion mehr darüber“, sagte Schaal. Auch die beim Deutschen Fußball-Bund für die Schiedsrichter zuständige Herbert Fandel und Lutz Michael Fröhlich hätten sie in der Kabine gelobt. Wie auch ARD-Kommentator Gerd Gottlob: „Die Drei haben ihre Sache überzeugend gemacht.“

Der Elfmeterschützen-Notierer

Vor dem Elfmeterschießen war Dominik Schaal der Mann, der die Schützen der Teams notieren musste. Dortmunds Trainer Thomas Tuchel nahm später in der ARD die Schuld auf sich, die falsche Reihenfolge ausgesucht zu haben. Zu Schaal selbst kam Tuchel allerdings nicht, um die Namen zu nennen: „Das machten die Co-Trainer der beiden Mannschaften“, sagte Schaal. Und die Reihenfolge nennen diese übrigens auch nicht – nur die Namen, die Schaal dann schön abhakt nach jedem Schuss.

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Erstellt:
23.05.2016, 18:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 59sec
zuletzt aktualisiert: 23.05.2016, 18:00 Uhr

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