Hohenzollern à la Hollywood

Für Gore Verbinski war Tübingen ein Segen / Stolz auf seinen Beitrag zur TAGBLATT-Spendenaktion

Im Sommer anno 2015 zog Erfolgsregisseur Gore Verbinski („Fluch der Karibik, 1 bis 3“) mit einem Filmtross auf die Burg Hohenzollern, um die imposante Kulisse für seinen Horror-Thriller „A Cure for Wellness“ zu nutzen.

02.02.2017

Von Dieter Osswald

A cure for wellness: Im Film liegt die Burg Hohenzollern in den Alpen. Bild: Verleih

A cure for wellness: Im Film liegt die Burg Hohenzollern in den Alpen. Bild: Verleih

Zwei Wochen dauerten die Dreharbeiten, die Sehenswürdigkeit wurde für Touristen komplett geschlossen, eigens angeheuerte Sicherheitsleute verteidigten die Burg standhaft gegen potenzielle Schaulustige. Immerhin waren leibhaftige Stars angereist: Dane DeHaan, Mia Goth – und in deren Schlepptau ihr Freund Shia LeBeouf.

Beim Tübinger Stadtfest wurde das Hollywood-Pärchen am Würstchenstand vor der Stiftskirche gesichtet. Richtig Rummel gab es später vor dem „Hotel Stadt Tübingen“, wo das gesamte Film-Team logierte. Dort soll sich LeBeouf mit der Herzensdame heftig gestritten haben. Ein paar zufällig anwesende Jungs zückten ihr Smartphone. Ihr Video ging viral, das Skandälchen brachte es auf die Titelseiten des Boulevards.

Dem Klatsch von gestern folgt nun der Kinostart am 23. Februar. Dazu kehrte der Mann aus Hollywood nach Deutschland zurück. Diesmal nach Berlin, um mit Interviews die Werbetrommel zu rühren. Manche hatte das Werk für die Berlinale erwartet, immerhin steckt viel, sehr viel deutsches Fördergeld in dem Horror-Stück aus Hollywood. Vom Deutschen Filmförderfonds (DFFF) kam mit 8,1 Millionen Euro die höchste Subvention im Jahr 2015. Die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg und die Mitteldeutsche Medienförderung legten noch je 400 000 Euro drauf. Aus dem Roten Teppich beim Bären-Rennen wurde nichts, das Medieninteresse an Gore Verbinsiki ist dennoch groß.

„Ich liebe Tübingen“, betont er gleich zu Beginn im Gespräch mit dem TAGBLATT. „Bestellen Sie bitte Grüße an das Ehepaar Frank und Claudia von unserem Hotel, die haben uns dort fantastisch betreut.“ Das gibt Verbinski sogar schriftlich: Im Abspann stehen „Frank and Claudia“, ganz vertraut nur mit Vornamen, samt dem „Hotel Stadt Tübingen“ in der Rubrik Danksagungen, immerhin gleich neben Burgherr Georg Friedrich Prinz von Preußen „and the whole castle“.

Dort wird man sich noch mehr über die pompösen Bilder freuen, denn die hat Hollywood reichlich aufgehübscht. Statt in Reichweite der Schwäbischen Alb, ist die Burg auf der Leinwand von schneebedeckten Gipfeln der Alpen umgeben – nicht nur beim roten Sonnenuntergang ein traumhaftes Bild. Der Grund für das computergenerierte Trugbild? Der Schauplatz der Gruselgeschichte soll ein Luxus-Sanatorium in der Schweiz sein.

Geschummelt wird bei Kulissen traditionell gerne. Schon Regie-Genie Stanley Kubrick hat das Hechinger Wahrzeichen einst für sein Opus „Barry Lyndon“ benutzt.

Kulinarisch hat Tübingen allemal Eindruck bei dem Hollywood-Regisseur hinterlassen. „Wonderful“ waren nicht nur die Maultaschen. „Wenn man über den Fluss in die Stadt geht, links weg nach oben. Dort ist dieses kleine italienische Restaurant – das ist einfach großartig!“, verrät der Top-Tourist seinen Geheimtipp.

Durch den persönlichen Kontakt mit Lisa Federle hat der Regisseur damals einen erheblichen Betrag für die TAGBLATT-Spendenaktion und das Arztmobil für Flüchtlinge hinterlassen. Ob er keine Angst hat, dadurch vielleicht nun auf eine schwarze Liste von US-Präsident Donald Trump zu geraten? „Darauf hoffe ich!“, lacht der 52-Jährige. „Sobald es eine schwarze Liste gibt, musst du so schnell wie möglich darauf stehen.“

Eine Traumszene – wie für einen Horrorfilm gemacht. Und ja, es ist ein Horrorfilm! Bild: Verleih

Eine Traumszene – wie für einen Horrorfilm gemacht. Und ja, es ist ein Horrorfilm! Bild: Verleih

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Erstellt:
02.02.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 29sec
zuletzt aktualisiert: 02.02.2017, 01:00 Uhr

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