Der letzte der Nouvelle vague

Filmregisseur Jacques Rivette gestorben

Jacques Rivette gehörte zu den Gründungsmitgliedern der „Nouvelle Vague“. Der Regisseur, Drehbuchautor und Filmkritiker starb gestern im Alter von 87 Jahren.

30.01.2016

Von DPA

Filmregisseur Jacques Rivette gestorben

Mit ihm hat Frankreich einen seiner letzten führenden Köpfe der „Nouvelle vague“-Filmbewegung verloren. Er hat rund 30 Filme gedreht, von denen einer ungewöhnlicher als der andere ist.

Zu Rivettes bekanntesten Werken zählen „Paris nous appartient“, „L Amour fou“, „Die Nonne“ und „Die schöne Querulantin“. Rivette gehörte neben Francois Truffaut, Jean-Luc Godard, Eric Rohmer und Claude Chabrol zu den Begründern der in den 50er und 60er Jahren entstandenen Filmbewegung „Nouvelle vague“. Sie machte mit subjektivem Blick Front gegen das Kommerzkino.

Der am 1. März 1928 geborene Apothekersohn aus Rouen begann seine Karriere als Filmkritiker bei der Zeitschrift „Cahiers du Cinema“. Seine ersten praktischen Erfahrungen sammelte er als Assistent bei Jean Renoir, bevor er im Jahr 1956 begann, seine ersten eigenen Filme zu drehen.

Erst Jahrzehnte später landete er 1991 mit dem vierstündigen Epos „Die schöne Querulantin“ (im Original: La Belle Noiseuse) seinen ersten großen Publikumserfolg. Das Drama, das sich an Balzcas Roman „Le chef-d oeuvre inconnu“ (Das unbekannte Meisterwerk) anlehnt, wurde beim Filmfest in Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet.