Betrugsmasche: Anrufe falscher Polizisten

Falsche Beamte wollten Mössinger um Bargeld und Wertgegenstände bringen

Bürger und Bürgerinnen in und um Mössingen haben am Dienstag Anrufe von Betrügern bekommen, die sich als Polizeibeamte ausgeben. Betroffen war auch eine 65 Jahre alten Frau aus Belsen. Der Anrufer gab sich als ein Sonderermittler des Landeskriminalamtes aus. Im Telefondisplay der Frau wurde die Ortsvorwahl 0 74 73 und als Rufnummer die 110 angezeigt.

22.03.2017

Von ST

Symbolbild: © Ssogras - Fotolia.com

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Angeblich, so der Anrufer, seien Einbrecher gefasst worden und Betrüger hätten die Konten älterer Frauen geplündert. Aus Sorge um das Vermögen der Frau erfolge der Anruf. Ein zweiter Mann versuchte Informationen über die persönlichen Lebensumstände und über den Besitz von Wertsachen zu erfahren, berichtet die Polizei. Die Frau sei aber nicht darauf eingegangen und habe die Polizei verständigt.

Im Laufe des Dienstags meldeten sich noch weitere Betroffene bei der Polizei. Es handelt sich um eine Betrugsmasche, die seit Jahren bekannt ist, und vor der die Polizei immer wieder warnt: Die Täter rufen vornehmlich bei älteren Personen an und geben sich als Beamte aus, erklärt ein Pressesprecher der Polizei. Mit Tricks gelinge es ihnen teilweise sogar, dass auf dem Display der Angerufenen die Rufnummer einer Polizeidienststelle oder, wie im aktuellen Fall, die Notrufnummer 110 erscheint. Die Anrufer behaupten meist, Einbrechern auf der Spur zu sein, bei denen eine Liste oder ein Zettel mit der Adresse der Angerufenen aufgefunden worden sei. Es handele sich um vertrauliche oder gar geheime Ermittlungen, über die nicht gesprochen werden dürfe.

Die Opfer erschrecken, was die Täter ausnutzen, um durch geschickte Fragen herauszufinden, wann die Betroffenen nicht zuhause sind, ob sie alleine leben oder ob Geld und Wertsachen im Haus sind. Die Informationen nutzten die Täter für einen möglichen Einbruch, erklärt die Polizei. Es sei auch schon vorgekommen, dass die kriminellen Anrufer eine „sichere Aufbewahrung des Vermögens“ anboten und Betrugsopfer so zur Herausgabe von Geld überzeugten. Es gebe außerdem Fälle, in denen die angeblichen Kriminalbeamten in Zivilkleidung direkt an der Haustüre klingeln und vorgeben, dass sie eine sensible Sache zu besprechen hätten, die man nicht vor der Haustür diskutieren sollte.

Mit Hilfe eines gefälschten Dienstausweises gelinge es den Tätern, sich Vertrauen und damit Zugang in die Wohnung oder das Haus zu verschaffen. Unaufmerksamkeit der Bewohner nutzten sie aus, um Wertsachen wie Geldbeutel, Uhren und Schmuck, die teilweise offen auf Schränken oder Tischen liegen, zu stehlen.

Tipps der Polizei zum richtigen Verhalten

- Bei Anruf oder Besuch eines angeblichen Kriminalbeamten keinesfalls Informationen über persönliche und finanzielle Verhältnisse preisgeben.

- Angezeigte Telefonnummer, den angeblichen Namen und die angebliche Dienststelle des Anrufers notieren und auflegen. Kontakt mit Polizeidienststelle aufnehmen oder Polizeinotruf 110 anrufen und den Vorfall mitteilen.

-Von angeblichen Polizisten oder anderen Amtspersonen den Dienstausweis zeigen lassen. Im Zweifel bei der jeweiligen Dienststelle vergewissern.

- Telefonnummer der Polizeidienststelle selbst heraussuchen.

-Niemand ist verpflichtet, jemanden unangemeldet in die Wohnung zu lassen. Jeder echte

Polizeibeamte hat Verständnis für die Vorsicht.

-Kein Geld und keine Wertgegenstände an angebliche Polizeibeamte oder Fremde übergeben, egal mit welcher Geschichte sie vorsprechen.

- Einen Angehörigen oder eine Person des Vertrauens zu Rate ziehen.

- Die Polizei wird nie von sich aus Ihr Zuhause aufsuchen, um zu erfragen, ob Wertgegenstände und Bargeld vorhanden sind und wo diese aufbewahrt sind.

- Weitere Tipps im Internet auf der Seite www.polizei-beratung.de. Darüber hinaus können sich Betroffene bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Reutlingen kostenlos zum Thema Einbruchschutz und Sicherungstechnik beraten lassen. Termine können telefonisch unter 0 71 21 / 942-12 02 vereinbart werden.

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Erstellt:
22.03.2017, 19:15 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 36sec
zuletzt aktualisiert: 22.03.2017, 19:15 Uhr

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