Freizeitprogamm

Erst Mannequin Challenge, dann zum Papst

Wie die Deutschen die Zeit zwischen San Marino und dem Test morgen gegen Italien verbringen.

14.11.2016

Von GEROLD KNEHR

Thomas Müller (links): kein Karriere-Höhepunkt. Foto: dpa

Thomas Müller (links): kein Karriere-Höhepunkt. Foto: dpa

Rom. Was wohl Karl-Heinz Rummenigge zum Programm der Fußball-Nationalmannschaft an diesem Wochenende und am heutigen Montag sagt? Die DFB-Auswahl hatte am Samstag einen Team-Abend mit einer sogenannten Mannequin Challenge. Bei dieser in den sozialen Medien derzeit beliebten Herausforderung geht es darum, in möglichst witzigen Posen still und quasi tiefgefroren herumzustehen. Das Ganze wird gefilmt und ins Netz gestellt. Am gestrigen Sonntag stand ein Stadtbummel durch Rom auf dem Programm, heute Vormittag geht es zur Privataudienz des Papstes in den Vatikan, ehe das Team den Flieger besteigt, der sie nach Mailand bringt. Dort findet morgen (20.45/ARD) das Testspiel gegen Italien auf dem Programm.

Der Vorstandschef des FC Bayern München hatte zuletzt wiederholt die Fifa für ihren internationalen Terminkalender kritisiert. „Es gibt in der Champions League drei Qualifikationsrunden. Warum es das bei den Europameisterschafts-Qualifikationen nicht gibt, ist mir ein Rätsel“, sagte Rummenigge. Er sähe es lieber, wenn der Liga-Betrieb kontinuierlicher weiterlaufen und es weniger Länderspiel-Pausen geben würde. Die Umstände beim 8:0-Sieg in San Marino, wo die Nationalelf bei widrigen Bedingungen gegen Amateure nicht im geringsten gefordert war, wird ihn nachträglich in seiner Meinung noch bestärken.

Auch Mittelfeldspieler Thomas Müller argumentiert in diese Richtung. „Mit professionellem Fußball hatte das nichts zu tun. Das Spiel wird nicht in der Highlightliste meiner Karriere stehen“, unterstützte er seinen Vorstandsboss. Der in der Bundesliga nach wie vor torlose Offensivspieler verpasste es wie auch Mario Götze und Mario Gomez, sich mit Treffern gegen den Fußball-Zwerg neues Selbstvertrauen für den Liga-Alltag zu holen.

Joachim Löw nahm das Torlose Offensiv-Trio in Schutz. „Es spielt keine Rolle, wer die Tore erzielt. Die drei hatten es schwer, weil die Räume zu waren. Wichtig ist, dass wir aus der zweiten Reihe nachstoßen“, sagte der Bundestrainer. Und fügte schmunzelnd hinzu: „Jetzt kann Miro Klose in den nächsten zwei Tagen mit den Stürmern arbeiten.“ Der Rekordtorschütze ist bekanntlich erstmals als Trainer-Praktikant bei der Nationalmannschaft und soll sich schwerpunktmäßig um die Angreifer kümmern.

Gegen Italien strebt die Nationalelf am Dienstag in Mailand den dritten Sieg in diesem Jahr an. Im Frühjahr hatte es in München ebenfalls bei einem Freundschaftsspiel dank Treffern von Mario Götze, Jonas Hector und der diesmal fehlenden Toni Kroos und Mesut Özil einen 4:1-Erfolg gegeben. Das EM-Viertelfinale in Bordeaux gewann Deutschland nach einem kuriosen Elfmeterschießen mit 6:5. „Es ist ein Klassiker, und Italien hat eine sehr gute Mannschaft. Es ist wieder eine Möglichkeit, uns als Mannschaft zu festigen“, sagt Götze.

Löw, der am Freitag mit seinem 95. Länderspielsieg den legendären Sepp Herberger überflügelte, wird die Mannschaft vermutlich auf einigen Positionen verändern. So dürfte nach Serge Gnabry und Benjamin Henrichs, die gegen San Marino ihren Einstand in der A-Elf feierten, morgen auch der dritte Neuling im Aufgebot, der Wolfsburger Yannick Gerhardt vom VfL Wolfsburg sein Debüt feiern. Gerold Knehr

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Erstellt:
14.11.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 30sec
zuletzt aktualisiert: 14.11.2016, 06:00 Uhr

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