Frankfurter Tattoo-Affäre

Einmal Eigentor, gestochen

Das Leben als Fußballprofi hat auch gefährliche Seiten. Es sei an dieser Stelle die immerfrische Anekdote des Uwe Klimaschefski zitiert: „Ich weiß nicht, wie es passiert ist“, sagte „Klima“, seinerzeit Trainer des Bundesligisten FC Homburg, über seinen Spieler, „aber der Michael Blättel hat sich heute Nacht irgendwie im Bett verletzt.“ Dieser Fall ist auch 30 Jahre später noch ungelöst.

26.05.2017

Von ARMIN GRASMUCK

Frankfurt. Brandaktuell, aber ähnlich delikat bis merkwürdig kommt der neueste Hammer aus Frankfurt daher. Die Klubspitze um Sportvorstand Fredi Bobic hat den Abwehrspieler Guillermo Varela zwei Tage vor dem Endspiel im DFB-Pokal vom Dienst suspendiert. Grund, ohne Witz: Der heilige Totenschädel, den sich der vermeintliche Profi zu Beginn dieser Woche in die Beuge des rechten Armes tätowieren ließ. Entgegen dem Rat des Trainers Niko Kovac, wohlgemerkt, der dem Verteidiger den Ausflug zum Tintenstecher ausdrücklich untersagt hatte.

Dieser Affront hat freilich eine doppelt und dreifach schmerzhafte Pointe. Denn das Abbild der lateinamerikanischen Ikone Santa Muerte hat sich auf der Haut derart entzündet, dass Varela, der Gestochene, Antibiotika einnehmen muss. Dazu kommen 50?000 Euro Strafe und das prompte Aus bei der Eintracht. Die Frankfurter haben den Leihspieler von Manchester United, zurück auf die Insel geschickt.