Kinder

Einfach Kind sein dürfen

Am Weltspieltag kamen Dutzende Jungen und Mädchen in die Altstadt – zum Malen, Sandbuddeln und Dosenwerfen.

29.05.2017

Von Fabian Renz

Viel Platz zum Spielen: Der zweijährige Sebastian Bauhoff hatte gestern vor dem Rathaus richtig Spaß am Dosenwerfen. Die Brüder Leander und Mio Miebach schauten zu. Bild: Renz

Viel Platz zum Spielen: Der zweijährige Sebastian Bauhoff hatte gestern vor dem Rathaus richtig Spaß am Dosenwerfen. Die Brüder Leander und Mio Miebach schauten zu. Bild: Renz

An Sonntagen ist die Altstadt für gewöhnlich geprägt von Cafébesuchern, Stadtbummlern und Touristen – mit anderen Worten: von Erwachsenen. Das wollten die Stadt Tübingen und das Stadtmuseum ändern und luden gestern am Weltspieltag Kinder dazu sein, vor dem Rathaus, in der Kornhausstraße und an der Jakobuskirche Federball zu spielen, den Boden mit Kreide zu bemalen und in Sandhaufen zu buddeln.

„Heute erobern sich die Kinder die Stadt zurück“, sagte Sieglinde Merz, Museumspädagogin im Stadtmuseum. „Für alle wird ja immer so viel organisiert, nur für die Kinder nicht.“ Darum sei es wichtig, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass auch die Kleinen Freiräume brauchen. So stand der Weltspieltag gestern unter dem Motto: „Spiel! Platz ist überall!“ Das deutsche Kinderhilfswerk hatte 1000 Straßenkreiden gespendet, verschiedene Firmen Preise zur Verfügung gestellt.

Die Kinder und ihre Eltern lobten die Aktion unisono. Die zehnjährige Emma Schmid etwa versuchte sich an großen Seifenblasen und verschiedenen Geschicklichkeitsspielen und sagte: „Ich find’ das gut, dass es hier so viele Sachen zum Spielen gibt.“ Und der zweijährige Mio Miebach hatte seinen Spaß daran, immer wieder Tennisbälle auf die aufgereihten Blechdosen zu werfen. „Das ist so wichtig, dass Kinder Kinder sein dürfen“, sagte seine Mutter. „Darum finde ich Aktionen wie die heute total super.“

Ganz ließ sich die Erwachsenenwelt aber nicht verbannen: Da um 15 Uhr im Rathaus eine Bücherfest-Lesung anstand, mussten die Kinder mit dem lauten Dosenwerfen aufhören. „Wir haben aber auch ein Spiel mit Wurfringen, das ist leiser und macht genauso Spaß“, konnte Merz beruhigen.

Gestern kamen nur ein paar Dutzend Kinder zum Spielen in die Stadt. Für alle anderen stehen in den nächsten vier Wochen große Sandhaufen, sogenannte „Wanderdünen“, zum Buddeln bereit: vor dem Stadtmuseum, der Jakobuskirche, der Eberhardskirche und ab dem 20. Juni auch vor dem Stadtteiltreff WHO.

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Erstellt:
29.05.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 57sec
zuletzt aktualisiert: 29.05.2017, 01:00 Uhr

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