Richtfest beim „Echtaz“

Eine bundesweit einmalige Einrichtung

Im neuen Tagesklinik- und Ambulanz-Zentrum „Echtaz“ sollen psychisch Kranke heimatnah versorgt werden. Die Bauarbeiten liegen im Plan.

07.12.2016

Von Michael Frammelsberger

Rund 200 Menschen kamen, um das Richtfest des neuen Tagesklinik- und Ambulanz-Zentrum „Echtaz“ zu feiern. Bild: Haas

Rund 200 Menschen kamen, um das Richtfest des neuen Tagesklinik- und Ambulanz-Zentrum „Echtaz“ zu feiern. Bild: Haas

Das „Echtaz“ sei die in Beton gegossene Verkörperung von politischen und fachlichen Überzeugungen, verdeutlichte Prof. Gerhard Längle, Medizinischer Geschäftsführer der PP.rt gestern Nachmittag beim Richtfest des neuen Tagesklinik- und Ambulanz-Zentrums. Psychisch kranke Menschen sollten möglichst gemeindenah und ambulant statt stationär versorgt werden, erklärte der Mediziner.

Im Landkreis Reutlingen werde dieser Grundsatz schon umgesetzt, mit dem „Echtaz“ komme nun eine bundesweit einmalige neue Einrichtung dazu. Im dem Zentrum werden Tageskliniken für Allgemein-, Sucht-, Geronto- und Migrationspsychiatrie sowie für Psychosomatik untergebracht. Außerdem zieht die Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Tübingen ins Gebäude ein. Längle dankte allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und wandte sich mit einer Bitte an die Reutlinger Baubürgermeisterin Ulrike Hotz: Die neue Bushaltestelle vor dem Gebäude solle „Echtaz“ getauft werden, dass sei ein ideelles Zeichen, dass die Einrichtung in Reutlingen angekommen sei.

Hotz bedankte sich bei der PP.rt für ihr großes Engagement in Reutlingen und das neue Angebot, dass künftig Patienten „aus einer Hand“ versorgen könne. Die Ministerialdirigentin Monika Vierheilig vom Landesministerium für Soziales und Integration sprach von einem „Leuchtturmprojekt“, das in dieser Form seinesgleichen suche und Vorbild für andere Regionen sei.

„Wer an einer psychischen Erkrankung leidet, ist auf menschliche Zuwendung, fachlich hochwertige Hilfen und eine wohnortnahe Versorgung angewiesen“, sagte Andreas Lingk, kaufmännischer Direktor der Bruderhaus-Diakonie. Es sei das gemeinsame Ziel der Gesellschafter, dies im „Echtaz“ zu gewährleisten.

Architekt Jochen Schmid vom Architekturbüro Hartmaier und Partner fasste den Bauverlauf zusammen und nannte beeindruckende Zahlen. 1200 Lkw-Ladungen Erde wurden beim Ausheben der Baugrube abtransportiert, 800 LKW-Ladungen Beton und 700 Tonnen Stahl verbaut. Für die Elektrik werden zehn Kilometer Leerrohre und 90 Kilometer Stromleitung verlegt. Schmid bedankte sich auch bei den Nachbarn, welche „die Baustelle trotz Staub, Lärm und Dreck mit Würde“ tragen würden. Bei den Bauarbeiten verlaufe alles nach Plan.

Polier Reiner Schönleber sprach den traditionellen Richtspruch. Er trank drei Gläser Wein auf das Wohl der neuen Klinik. Das Glas zersprang, so wie es sein soll.

Das „Echtaz“ In Zahlen

„Echtaz“ - das steht für Tagesklinik- und Ambulanzzentrum an der Echaz. In dem von der Reutlinger Fachklinik für Psychatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (PP.rt) betriebenen Zentrum sollen ab April 2018 rund 90 Patienten von etwa 50 Ärzten, Pflegern und Therapeuten versorgt werden. Das Gebäude hat eine Fläche von rund 10 000 Quadratmetern. Der Neubau kostet inklusive Einrichtung und Ausstattung knapp 20 Millionen Euro. Finanziert wird das Zentrum durch Eigenmittel der PP.rt, Zuschüssen des Landes und Beiträgen der beiden PP.rt-Gesellschaftern. Das sind die Bruderhaus-Diakonie und das Zentrum für Psychatrie Südwürttemberg (ZfP).

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Erstellt:
07.12.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 20sec
zuletzt aktualisiert: 07.12.2016, 01:00 Uhr

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