Eine Wohngebäudeversicherung ist wichtig

03.01.2017

Von Helmut Gerber

Spätestens nach den schweren Unwettern 2016 ist das Thema Gebäudeversicherung wieder akut. Sturmtief Elvira hinterließ im Mai eine große Spur der Verwüstung. Anschließend sprachen die Politiker der Region erneut von der Idee einer Pflichtversicherung. Die Versicherer sind allerdings dagegen, denn dadurch würden die Kosten für Verbraucher und Unternehmen deutlich steigen. Egal, ob aus Eigenvorsorge oder in Zukunft vielleicht verpflichtend: Wer eine Wohngebäudeversicherung abschließt, sollte genau hinsehen.

Die richtige Police finden

Im Prinzip sollte jeder, der Wohneigentum besitzt, auch eine entsprechende Gebäudeversicherung haben, wie man sie etwa bei der CosmosDirekt abschließen kann. Sie versichert Schäden durch Sturm und Hagel, Feuer sowie Leitungswasserschäden und kann um eine Elementarschadenversicherung erweitert werden. Die Versicherung zahlt die Reparaturen und den Wiederaufbau des Hauses. Wenn, wie im Mai bei vielen Anwohnern in der Region, ein Unwetter das gesamte Haus zerstört, kann das ohne Absicherung von heute auf morgen zum finanziellen Bankrott führen. Die richtige Versicherungspolice ist deshalb unbedingt notwendig. Um diese zu finden, sollte man mehrere Angebote vergleichen. Am besten kann man dies über ein Vergleichsportal im Internet machen. Stehen verschiedene und attraktive Angebote zur Verfügung, gilt es, die Konditionen des Versicherungsvertrages genau zu prüfen.

Das sollte die Wohngebäudeversicherung haben

Die Versicherung übernimmt in der Regel Schäden am Gebäude und am festen Inventar. Zum festen Inventar zählen beispielsweise die Heizungsanlage oder die Badewanne. Jede Wohngebäudeversicherung besteht aus verschiedenen Bausteinen, weshalb Verbraucher oft nicht wissen, ob sie ausreichend versichert sind oder nicht. Eine gute Wohngebäudeversicherung sollte folgende Bestandteile haben:

• Feuerversicherung: Damit deckt die Police Schäden ab, die durch Brand, Explosion oder Implosion sowie durch Blitzschlag entstehen.

• Achtung: In Baden-Württemberg herrscht die Rauchmelderpflicht. Wer dieser Pflicht nicht nachkommt, muss damit rechnen, dass die Versicherung bei einem Brand nicht für den Schaden aufkommt.

• Sturmversicherung: Schäden, die durch Sturm und Hagel entstehen, können schnell teuer werden und sollten deshalb von der Police abgedeckt werden.

• Achtung: Versicherer zahlen erst ab der Windstärke 8. Zu prüfen ist, ob man mit dem Versicherungsgeber Klauseln vereinbaren kann, nach denen auch Schäden bei geringeren Windstärken übernommen werden.

• Leitungswasserschadenversicherung: Die Versicherung übernimmt zudem Schäden durch Leitungswasser, Frost- und andere Bruchschäden wie Kalkbruch oder Ähnliches.

• Achtung: In der Regel beinhaltet die normale Wohngebäudeversicherung keine Schäden, die durch Dauerregen oder durch einen witterungsbedingten Rückstau verursacht werden. Hierzu benötigt man eine zusätzliche Elementarschädenversicherung.

Mehr Statistiken finden Sie bei Statista.

Warum die Elementarschädenversicherung wichtig ist

Diese Zusatzpolice zur Wohngebäudeversicherung ist vor allem für diejenigen sinnvoll, die in Hochwassergebieten, in Fluss- oder Deichnähe oder an Abhängen wohnen. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. wurden im Jahr 2015 rund 70 Millionen Euro Leistungsgeld allein für Elementarschädenreparaturen benötigt. 2014 waren es sogar 260 Millionen Euro. Allein durch Starkregen mussten in den vergangenen Jahren mehrere Millionen Euro in Reparaturen investiert werden. Und das Risiko für Elementarschäden steigt. In Baden-Württemberg war die Elementarschädenversicherung deshalb zeitweise Pflicht. Mittlerweile versichern sich Wohnraumeigentümer aber wieder freiwillig.

Was deckt die Zusatzversicherung im Normalfall ab?

• Überschwemmungen/Starkregen

• Witterungsbedingter Rückstau

• Schäden durch Schneedruck

• Erdbeben/-senkung und -rutsch sowie Lawinen

• Vulkanausbrüche

Worauf ist bei Vertragsabschluss noch zu achten?

Bevor man eine Wohngebäude- und Elementarschädenversicherung abschließt, sollte man die Bedingungen genau prüfen. Wichtig ist nämlich nicht nur die Frage „Was wird versichert?“, sondern auch: „Unter welchen Bedingungen ist es versichert?“. So sollte man zum Beispiel genau auf die Höhe der Selbstbeteiligung achten, denn diese wird meistens sehr hoch angesetzt. Hier lässt sich allerdings leicht eine geringere Beteiligung aushandeln.

Weitere Besonderheiten

• Nebengebäude wie das Gartenhaus oder die Garage, die sich auf dem Grundstück befinden, müssen in der Police vermerkt sein, da sonst die Versicherung nicht greift.

• Wer eine Photovoltaikanlage auf dem Hausdach hat, muss diese in den Vertrag mitaufnehmen lassen. Das ist meist gegen einen geringen Aufpreis möglich.

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Erstellt:
03.01.2017, 09:39 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 58sec
zuletzt aktualisiert: 03.01.2017, 09:39 Uhr

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