Tübingen

Ein Taxi-Service für Rollstuhlfahrer hinauf zum Schloss

Ein Shuttle-Service wird schon bald Menschen im Rollstuhl von jedem Punkt der Altstadt kostenlos hinauf zum Schloss Hohentübingen und wieder hinunter transportieren.

27.07.2017

Von vor

Ein Shuttle-Service wird schon bald Menschen im Rollstuhl von jedem Punkt der Altstadt kostenlos hinauf zum Schloss Hohentübingen und wieder hinunter transportieren. Archivbild: Sommer

Ein Shuttle-Service wird schon bald Menschen im Rollstuhl von jedem Punkt der Altstadt kostenlos hinauf zum Schloss Hohentübingen und wieder hinunter transportieren. Archivbild: Sommer

Das zunächst auf ein Jahr angelegte Pilotprojekt beschloss der städtische Planungsausschuss am Dienstag. Die Tübinger Taxizentrale ist grundsätzlich bereit, dabei mitzumachen. Die Taxis bieten meist genügend Platz, um einen klappbaren Rollstuhl (oder einen Rollator) zu transportieren. Im Ausschuss wurde angeregt, auch größere Taxen einzusetzen, die über Rampen auch sperrige E-Rollis mitnehmen können. Denn selbst für die ist der steile Aufstieg übers holprige Pflaster zum Schloss manchmal nicht zu schaffen, sagte Antragsteller Gotthilf Lorch (Linke) – und die Fahrt nach unten sei sogar reichlich abenteuerlich.

Das Angebot steht Menschen mit grün-orangenem Behindertenausweis (Merkzeichen G, aG, BI, H oder GI) offen. Die Taxiunternehmen rechnen die Kosten direkt mit der Stadt ab. Wie viele Tübinger/innen oder Tübingen-Besucher mit Mobilitätseinschränkungen das Angebot in Anspruch nehmen werden, ist schwer zu prognostizieren. Die Stadt rechnet in ihrer Vorlage mit durchschnittlich 20 beförderten Personen (40 Hin- und Rückfahrten) im Monat, wobei die Strecke Hauptbahnhof-Schloss mit 4,30 Euro kalkuliert wird.

Sämtliche Ausschussmitglieder waren voll des Lobes für den Vorstoß von Rollstuhl-Nutzer Lorch. „Der beste Linken-Antrag bislang“, so Grünen-Stadtrat Bernd Gugel. Auch Lorch freute sich über die städtische Vorlage und die Willensbekundung im Ausschuss: „Gelungene Sache.“ Zugleich regte er an, dass das Angebot nun gezielt beworben werden müsse – zum Beispiel über Schilder sowie die Internetseiten der Stadt und diverse Tourismus-Seiten, etwa des BVV. Die Stadtverwaltung um Baubürgermeister Cord Soehlke sagte das zu.