Ortsentwicklung

Ein Miniquartier in Lustnau

Die Stadtplaner wollen den Bereich zwischen Pfrondorfer Straße und Kirchgraben mit Neubauten und einem Platz aufwerten.

19.08.2017

Von Gernot Stegert

Diese Ansicht von Westen zeigt eines der beiden in Lustnau geplanten Gebäude. Dreieinhalb Geschosse und eine Tiefgarage sind vorgesehen. Links schließen sich die Häuser Pfrondorfer Straße 4 und 6 an, rechts liegt der Kirchgraben. Zeichnung: Ackermann und Raff

Diese Ansicht von Westen zeigt eines der beiden in Lustnau geplanten Gebäude. Dreieinhalb Geschosse und eine Tiefgarage sind vorgesehen. Links schließen sich die Häuser Pfrondorfer Straße 4 und 6 an, rechts liegt der Kirchgraben. Zeichnung: Ackermann und Raff

Mehr Wohnraum und dennoch schöner: Beides soll an einer zentralen Stelle in Lustnau zusammenpassen. Der Planungsausschuss des Tübinger Gemeinderats hat kurz vor der Sommerpause bei nur zwei Enthaltungen der Linken-Fraktion den Bebauungsplan „Pfrondorfer Straße/ Kirchgraben“ beschlossen.

Einst waren die Pfrondorfer Straße 4 und 6 eine gute Adresse für Geisteswissenschaftler. Dort hatte der Niemeyer-Verlag seine Büros. Die beiden Gebäude sollen saniert werden. Dahinter steht die ehemalige Druckerei. Diese soll nun abgerissen werden. An ihrer Stelle sind zwei Wohngebäude geplant. Beide sind dreigeschossig mit zurückversetztem Staffelgeschoss mit Dachterrasse. Insgesamt sind 27 Wohnungen vorgesehen – von einem Zimmer bis zu fünf, zum Teil auch geeignet für Wohngemeinschaften.

Laut Verwaltungsvorlage sollten 10 Prozent der Fläche bezahlbarem Wohnraum vorbehalten werden. Ortsbeirat Lustnau und Ausschuss wollten aber eine Quote von 20 Prozent, wie es der Gemeinderat im Grundsatz bereits beschlossen hatte. Diese können allerdings auch im Bestandsgebäude Pfrondorfer Straße 4 sein.

Da die Druckerei am Kirchgraben-Weg liegt, soll eine ansprechende Gestaltung den Bereich aufwerten. Das Architektenbüro Ackermann und Raff hat mit viel Glas und Holz in Richtung Kirchgraben geplant. Die Stadtplaner wollen die Fläche öffentlich zugänglich machen. Dazu wird ein Verbindungsweg zwischen der Pfrondorfer Straße und dem Kirchgraben angelegt. Und der Innenhof der vier Gebäude – Pfrondorfer Straße 4 und 6 sowie der beiden Neubauten – soll zum öffentlichen Quartiersplatz mit Sitz- und Spielmöglichkeiten werden. Der Kirchgraben soll entbuscht und durch neue Bäume aufgewertet werden.

Für die baurechtlich nötigen Stellplätze ist eine Tiefgarage vorgesehen. Die Zufahrt ist von Westen her möglich. Von der Tiefgarage aus sind die Wohnungen barrierefrei erreichbar. Gotthilf Lorch (Linke) fragte nach barrierefrei eingerichteten Wohnungen. Die Verwaltung erhielt den Auftrag, mit dem Investor Dr. Rall über zwei bis drei barrierefreie Wohnungen zu verhandeln.

Zur Geschichte des Max-Niemeyer-Verlags

Im Jahr 2005 ging in Tübingen eine große Verlagsgeschichte zu Ende. Der Max-Niemeyer-Verlag, gegründet vor fast 150 Jahren in Halle an der Saale und seit 1950 in Tübingen, hörte als selbstständiges Unternehmen auf zu existieren und wurde an den Münchner Wissenschafts- und Fachverlag K.G Saur verkauft. Niemeyer war ein vorwiegend geisteswissenschaftlicher Verlag. 60 Prozent der Veröffentlichungen entfielen auf die Germanistik, die übrigen 40 Prozent vor allem auf die neuphilologischen Disziplinen Anglistik und Romanistik.

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Erstellt:
19.08.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 09sec
zuletzt aktualisiert: 19.08.2017, 01:00 Uhr

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