Rottenburg

Ein Drittel mehr

Mario Beißwenger berichtete über ein Treffen von IHK und lokaler Wirtschaft in Entringen.

08.04.2017

Von Rudolf Herrmann, Rottenburg

Im Bericht von Herrn Beißwenger zum Treffen von IHK und lokaler Wirtschaft in Entringen wurde wieder einmal der entscheidende Grund für den Mangel in Berufen der IHK und des Handwerks nicht genannt. Das Problem ist nicht die mangelnde Qualifikation der jungen Menschen, wie Herr Hofer äußerte, sondern die schlechten Verdienstmöglichkeiten in Handel, Gewerbe, kleinen Industriebetrieben und im Handwerk.

Wenn Fachkräfte in großen Industriebetrieben rund ein Drittel mehr Nettogehalt erhalten als bei Hofer und Co, dann liegt darin der Grund, weshalb gute Schulabgänger/innen sich nicht für eine Elektronikerausbildung bei Hofer bewerben, sondern als Elektroniker für Automatisierungstechnik bei Bosch.

Die Aussage eines Auszubildenden auf der Bosch-Career-Internetseite zeigt noch etwas: „Bosch ist eine tolle Firma, groß, global, aktiv.“ Da können in der global-digitalisierten Welt die Kleinbetriebe nicht mithalten, weil sie auch Entwicklungen verschlafen haben und immer noch zu sehr in der Tradition und in alten Strukturen verhaftet sind. Wie viele Handwerksbetriebe, kleinere Industrie- und Handelsbetriebe bieten ihren Mitarbeitern Möglichkeiten der Lohnoptimierung und sparen noch Lohnnebenkosten ein?

Fitnessstudiobeiträge, Erholungsbeihilfekosten, Darlehen bis 2600 Euro, Kinderbetreuungszuschuss, Warengutscheine? Mancher im Handwerk wäre schon froh, es gäbe das 13. Monatsgehalt und Urlaubsgeld. Aber der Chef kauft sich eine dritte Eigentumswohnung.

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Erstellt:
08.04.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 37sec
zuletzt aktualisiert: 08.04.2017, 01:00 Uhr

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