Dringend sanierungsbedürftig: Ab Montag ist die B28 zu

Als „dringend sanierungsbedürftig“ bezeichnet das Regierungspräsidium Tübingen die B28 zwischen Tübingen und Unterjesingen. Und lässt ihr deshalb jetzt in den Sommerferien einen neuen Belag verpassen. Auch die Entwässerungseinrichtungen werden erneuert und die Bankette befestigt.

Von kommendem Montag, 14. August, bis voraussichtlich Samstag, 9. September, ist dieser Abschnitt der Bundesstraße deshalb komplett gesperrt.

Immerhin soll von Montag an die Ammertalbahn wieder fahren, wenn auch nur bis Pfäffingen. In den vergangenen zweieinhalb Wochen mussten alle Pendler, die sonst den Zug nutzen, auf Ersatzbusse oder das Fahrrad umsteigen – oder eben aufs Auto.

Wer das von Montag an nutzen will, um nach Unterjesingen oder von dort nach Tübingen zu kommen, muss einen weiten Umweg in Kauf nehmen: Der Verkehr wird über Hirschau und Wurmlingen umgeleitet. Auch die Nachtbuslinie N98 fährt diese Strecke.

Umleitung durchs Industriegebiet

In Hirschau sollen die Fahrzeuge dann aber möglichst nicht auf der Durchgangsstraße den Ort übermäßig belasten, sondern durchs Industriegebiet fahren. Dazu ist am Ortseingang von Richtung Wurmlingen her eine Pförtnerampel installiert. Die soll die Ortsdurchfahrt so unattraktiv machen, dass sich der Schlenker über die Industriestraße und den Rittweg lohnt.

In Wurmlingen biegen alle Fahrzeuge, die aus Rottenburg nach Tübingen wollen, am Ortseingang rechts ab. Damit das reibungslos funktioniert, wurde extra eine neue Fahrspur angelegt – und dafür eine Linde gefällt.

A81: An der Anschlussstelle Herrenberg wird weitergeleitet

Auch auf die Autobahn hat die Baustelle Auswirkungen. Denn wer an der Anschlussstelle Herrenberg abfährt, um nach Tübingen zu kommen, soll möglichst nicht auch noch über Wurmlingen und Hirschau fahren. Darum werden die Fahrzeuge bis zur Anschlussstelle Rottenburg weitergeleitet, von wo aus sie über Kiebingen, Bühl, Kilchberg und Weilheim nach Tübingen fahren sollen. Und auch die Ammertäler sollen über Oberndorf und Wendelsheim auf die Neckartalstrecke fahren und Wurmlingen und Hirschau möglichst meiden. Damit das alles möglichst reibungslos funktioniert, werden an mehreren Stellen vorübergehend Ampeln aufgebaut.

Sperrung auch in Tübingen

In Tübingen ist die B28 ab der Rosentalstraße gesperrt. Die Zufahrt in den Hagellocher Weg – also zu Aldi und dem Dänischen Bettenlager – bleibt offen. Auch der Handwerkerpark bleibt während der gesamten Bauzeit anfahrbar. In Unterjesingen hört die Baustelle an der Einmündung Mönchhütteweg/Sandäckerstraße (also vor der ersten Kreuzung) auf.

Das Regierungspräsidium hat die Umleitungsführung nach eigenen Angaben eng mit den betroffenen Kommunen, Behörden und dem ÖPNV abgesprochen. Die Kritik von Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer nahm die Behörde allerdings nicht auf: Palmer hatte bemängelt, dass die Straße ausgerechnet dann saniert werde, wenn die Ammertalbahn nicht oder nur eingeschränkt fahre. Und dass die Straße überhaupt noch saniert wird – wo doch die Umgehungsstrecke längst schon geplant ist.