Dreist und unsozial

15.10.2016

Von Peter Peter Fink

Man mag es ja gar nicht glauben: Der Landkreis Tübingen fährt bei der Busbeförderung wissentlich seit 2014 einen sechsstelligen Überschuss bei der Schülerbeförderung ein. Und während ein Schülermonatsticket bereits 2016 über 40 Euro kostet, zahlen berufstätige „Zielgruppen“, zum Beispiel UKT-Mitarbeiter, ebenfalls seit Jahren nicht einmal die Hälfte für ihr Ticket wie die Schüler. 2014 kostete das UKT-Ticket ganze 17 Euro! Das bedeutet, dass die Schülertickets seit 2014 wissentlich hergenommen werden, um die viel zu günstigen Preise für die Berufstätigengruppen mit zu subventionieren. Aktuell werden die Schülertickets zum 1. Januar 2017 von Naldo um 2,9 Prozent verteuert, die Preise insgesamt aber nur um durchschnittlich 1 Prozent. Das heißt, die Quersubventionierung der berufstätigen „Zielgruppen“ mit Einkommen durch die Schüler ohne Einkommen wird noch einmal verstärkt. Und der Landkreis reagiert nun, indem er seinen Zuschuss für die Schüler um sage und schreibe 50 Cent je Monat erhöht. Der Erste Landesbeamte nennt dies vornehm „den Schülern nun ein Stück weit zurückgeben“, was an Überschuss entstand. Ich kann das Vorgehen von Naldo und Landkreis im Ergebnis als betroffener Vater nur als dreist und sehr unsozial bezeichnen und die Darstellung des Herrn Messner als Hohn. Hier wird den Schülern in Summe überhaupt nichts zurückgegeben, denn die Erhöhung für Schüler macht nach Abzug der 50 Cent weiterhin mehr als die mittlere von 1 Prozent aus.

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Erstellt:
15.10.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 43sec
zuletzt aktualisiert: 15.10.2016, 01:00 Uhr

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