Ski Alpin

Dirndltanz nach Erfolg zum Auftakt

Mit dem Triumph im ersten Riesenslalom des Winters setzt Viktoria Rebensburg ein starkes Signal für Olympia.

30.10.2017

Von DPA

Viktoria Rebensburg mit einem Auftakt nach Maß. Foto: dpa

Viktoria Rebensburg mit einem Auftakt nach Maß. Foto: dpa

Sölden. Nach dem Auftaktsieg im Olympia-Winter war Viktoria Rebensburg bei der Siegerehrung für jeden Spaß zu haben. Unmittelbar nach ihrem ersten Platz im Riesenslalom von Sölden und einem ersten starken Fingerzeig für die Saison hatte Deutschlands beste Skirennfahrerin noch offen gelassen, ob sie am Abend tatsächlich wie abgemacht in Tracht erscheinen würde. Umso größer war der Jubel hunderter Fans, als die 28-Jährige im Dirndl auf das Podium stieg – und wenig später sogar noch mit dem Südtiroler Florian Eisath zur Polka tanzte.

„Sie hat sich jetzt die Lorbeeren für ihre Vorbereitungszeit geholt“, so Alpinchef Wolfgang Maier. Weitere Erfolge konnte er durch das abgesagte Herren-Rennen gestern nicht bejubeln. Ein Sturm verhinderte den Start von Felix Neureuther und Co. Bei Rebensburg aber konnte Maier die Fortschritte des Sommers sehen.

Gradmesser für die Saison

Für die Riesenslalom-Olympiasiegerin von 2010 war vor dem Start klar, dass der Wettkampf ein Gradmesser sein würde. Ob sich die Analysen, Veränderungen und Anstrengungen nach der durchwachsenen WM-Saison bezahlt gemacht haben. Die Antwort ist für?s Erste: ja. Auch wenn sich Rebensburg ebenso wie der neue Damen-Cheftrainer Jürgen Graller dagegen wehrte, aus dem Erfolg zu viele Erwartungen abzuleiten. „Das hat für mich jetzt gerade keine größere Relevanz für die kommende Saison, für alles, was im Januar und Februar ist. Das ist ein guter Start, ganz klar. Aber in vier Wochen geht es dann erst so richtig los“, betonte Rebensburg.

Dennoch: Gleich im ersten Wettkampf des Olympia-Winters bezwang Rebensburg die beste Fahrerin der vergangenen Saison und qualifizierte sich für die Winterspiele. Der Französin Tessa Worley, Weltmeisterin von St. Moritz, fehlten als Zweite am Ende 0,14 Sekunden. Für die sensible Rebensburg, die sich nach der verpassten WM-Medaille in sehr vielen Bereichen hinterfragt hat, ist ein solches Resultat beim Auftaktrennen viel wert. Oder, wie es Alpinchef Maier formulierte: „So ein Ergebnis ist Balsam auf alle Wunden.“ Da tanzt es sich dann auch leicht im Dirndl. dpa