Lieber sparsam

Die schwäbische Hausfrau hat sich schon lange bewährt. In Finanzkrise 2009 bewies die Merkel-Regieru

Zum „Übrigens“ von Renate Angstmann-Koch am 1. September über die Sparpolitik.

13.09.2016

Von Paul Helmut Nebeling

Die schwäbische Hausfrau hat sich schon lange bewährt. In Finanzkrise 2009 bewies die Merkel-Regierung große Weisheit. Bewusst wurde viel staatlich auf Schulden investiert. In Zeiten guter Steuererträge, wie derzeit, werden die Schulden reduziert. Der Staat stärkt das komplexe Finanz- und Wirtschaftssystem. Eins trifft auf jeden Haushalt zu: Die Kasse muss stimmen! Die schwäbische Hausfrau gibt nur aus, was sie einnimmt. Was in guten Zeiten über bleibt, wird für schlechte Tage zurückgelegt oder in den Schuldenabbau gesteckt. Nie würde sie Schulden auf ihre Kinder abwälzen. Diesem Credo folgt nun die Politik. Die „Schwarze Null“ mag uns heute egal sein. Unseren Kindern garantiert nicht!

Frau Angstmann-Koch prangert die simplifizierte Bildsprache in der Politik an. Doch sie nutzt den gleichen Kniff, um ihre Vorstellungen einer „Füllhornpolitik“ zu untermalen. Kurz: Deutschland verrottet am irrationalen Sparwahn. Doch vorausschauend haushalten heißt nicht totsparen. Trotz „schwarzer Null“ hat der Bund Rekordsummen in die Bildung. 2017 sind es 17,5 Milliarden Euro. 2005 waren es 7,6 Milliarden Euro. Bis 2030 wird der Bund 269,6 Milliarden Euro in Ausbau und Erhalt der Verkehrswege investieren. Das kommt auch bei uns an, wo zur Zeit die Erneuerung der B27 in Ofterdingen läuft und erst vor kurzem die Brücke über die B27 beim Französischen Viertel saniert wurde. Absolut steigen die Investitionsausgaben des Bundes deutlich. Die schwäbische Hausfrau wird’s freuen. Wer macht ohne Not neue Schulden?

Paul Helmut Nebeling, Tübingen