Zur neuen Serie „200 Jahre Fahrrad“

Die Radsaison 2017 wird eine besondere

Das Fahrrad und Tübingen – das gehört zusammen. Und zwar seit 130 Jahren. Damals, 1887, nahm der überaus geschäftstüchtige Julius Trautwein Fahrräder in sein Sortiment auf – und die Tübinger waren offenbar begeistert.

30.03.2017

Von Sabine Lohr

70 Jahre vorher hatte Karl von Drais das Laufrad und damit die Technik, sich mit zwei hintereinander montierten Rädern fortzubewegen, erfunden. Weil dieses Laufrad als Ur-Fahrrad gilt, wird seine Erfindung in Mannheim vor 200 Jahren nun landesweit gefeiert.

Da feiert auch das TAGBLATT mit: mit einer großen Serie zum Thema Fahrrad in Tübingen und in den Kreisgemeinden. Für die erste Folge (siehe nebenstehenden Artikel) haben sich nicht nur die Mitarbeiter des Tübinger Stadtarchivs auf die Suche gemacht, sondern vor allem die TAGBLATT-Archivarin Frauke Mammel, die tagelang fast nichts anderes getan hat, als sich mit großer Begeisterung so genannte Mikrofiches anzuschauen – auf Filmmaterial gebannte alte Ausgaben der Tübinger Chronik –, alte Fotos zu suchen, in Ordnern zu stöbern und das digitale Archiv zu durchforsten.

Aber beim Historischen soll es nicht bleiben, auch wenn dazu noch einige Folgen erscheinen werden, zum Beispiel über die 1970erJahre, als wegen der Erdölkrise die autofreien Sonntage verordnet wurden und Radfahrer sogar auf Autobahnen unterwegs waren.

Es soll auch um Aktuelles gehen – und da sprudelten die Ideen nur so. So wird es in den nächsten Wochen und Monaten einiges zu lesen geben über alles rund ums Rad.

Wir besuchen ehrenamtliche Fahrradwerkstätten, schauen bei den Radballern des Radfahrervereins 1908 Derendingen vorbei und auch bei deren Einradgruppe. Wir begleiten einen Fahrradtreff für Ältere, besuchen Erfinder rund ums Rad und einen Nehrener, der eine Draisine nachgebaut hat. Wir gehen der Frage nach, was eigentlich einen Rüpelradler ausmacht, was die häufigsten Verstöße und Unfallursachen sind, und erkunden, was mit gefundenen Fahrrädern geschieht. Und wir gucken mal, wie es eigentlich um die Fahrradabstellplätze in Tübingen bestellt ist und um die Akkuladestationen für die vielen E-Bikes.

Das sind nur einige der lokalen Themen, die wir aufgreifen. Und selbstverständlich sind wir offen für weitere Ideen. Wer eine Anregung hat, darf sie gerne an redaktion@tagblatt.de mailen.

Aber auch zum Anschauen wird es während der Hauptradelsaison einiges geben. Frauke Mammel hat so viel Bildmaterial herausgesucht, dass es für einen dicken Bildband reichen würde. Wir beschränken uns allerdings auf die schönsten, ungewöhnlichsten, die besonderen und bedeutsamsten Fotos und haben einige Bilderseiten geplant. Manche davon werden sicherlich Erinnerungen wecken, andere sind lustig, bunt oder einfach nur schön. Lust aufs Radfahren werden sie bestimmt alle machen.