Die Mumie

Die Mumie

In dem Gruselactionfilm mit Tom Cruise erwacht eine machthungrige ägyptische Prinzessin nach 2000 Jahren wieder zum Leben.

03.04.2017

Von Klaus-Peter Eichele

Die Mumie

Seit seinen Anfängen zieht es das Kino mit schöner Regelmäßigkeit in die Gruft. Der morbide Grusel einer altägyptischen Grabstätte verliert offenbar nie seinen Reiz. Hinter dem aktuellen Aufguss steckt allerdings ein größerer Plan: Er ist der Auftakt einer Reihe, mit der das altehrwürdige Universal-Studio Figuren aus seinen Horrorfilmen der 1930er-Jahre wiederbeleben will.

Die Geschichte beginnt im Reich der Pharaonen. Im Bund mit Dämonen will die Tochter eines Gottkönigs die Macht an sich reißen, wird aber im letzten Moment gestoppt und zur Strafe bei lebendigem Leib einbalsamiert und fern der Heimat vergraben. Tausende Jahre später lässt ein windiger Irakkrieger just jene Stelle bombardieren und ebnet der garstigen Prinzessin dadurch den Weg ins Hier und Heute – wo sie sich sogleich ans Werk macht, ihren finsteren Plan zu vollenden.

Um wieder zu Kräften zu kommen, saugt diese Ahmanet (Sofia Boutella) Menschen aus und macht sie dadurch zugleich zu willenlosen Sklaven. Außerdem kann sie Vögel oder Ratten schwarmweise auf ihre Feinde hetzen. Ihren unfreiwilligen Befreier (Tom Cruise) will sie zu dessen Entsetzen jedoch unbedingt als Verbündeten und Geliebten gewinnen.

Die vom renommierten Drehbuchautor David Koepp („Jurassic Park“) miterfundene Geschichte schwelgt im reinen, mitunter etwas ekligen Trash, ist dabei aber so wirr, dass man ihr oft kaum zu folgen vermag. Regisseur Alex Kurtzman („Star Trek Into Darkness“) versucht derweil Horror, Thrill, Action und Ironie unter einen Hut zu kriegen, wobei sich die Elemente aber meistens gegenseitig blockieren.

Tom Cruise lässt es schauspielerisch dabei bewenden, seine ewige Jugendlichkeit zur Schau zu stellen. Dagegen zollt Russell Crowe in der kleinen, aber deutlich prägnanteren Rolle als Wissenschaftler am Rand des Wahnsinns dem untergründig Unheimlichen der alten Filme wenigstens ein bisschen Tribut. Sein Name, Dr. Jekyll, lässt ahnen, wohin die dann hoffentlich aufregendere Reise in der nächsten Folge geht.

Wenig Grusel, kaum Spannung – dieser wirre Genre-Mischmasch ist reif für die Gruft.

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Erstellt:
03.04.2017, 11:57 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 59sec
zuletzt aktualisiert: 03.04.2017, 11:57 Uhr

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